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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Inflation im Oktober: 6,3%


Der Index der Konsumentenpreise des Statistischen Amtes (INDEC), mit dem die Inflation gemessen wird, weist im Oktober 2022 eine Zunahme von 6,3% aus, leicht über den 6,2% des Vormonats. Seit Mai, als die Zunahme auf 6,7% gesprungen war, verblieben die monatlichen Raten hoch, mit einer Spitze von 7,4% im Juli. Wirtschaftsminister Sergio Massa hat sich zum Ziel gesetzt, die monatlichen Zunahmen unmittelbar auf 4% zu senken. Zu diesem Zweck wurde mit Unternehmen, die Waren des täglichen Konsums liefern, eine Preiseinfrierung für 1.788 Produkte für vier Monate vereinbart, wobei die restlichen Produkte dieser Unternehmen nur um bis zu 4% monatlich zunehmen dürfen. Wenn der Preisindex dann monatliche Zunahmen in dieser Größenordnung verzeichnet, dann wäre das schon ein Erfolg. Planungssekretär Gabriel Rubinstein, faktisch Vizeminister, sagte, es handle sich jetzt darum, den Inflationsschwung („inercia“) zu schwächen. Aber er betonte, die wirkliche Inflationsbekämpfung beruhe auf der Verringerung des Staatsdefizites.

Die Zunahme von 6,3% im Oktober führt zu einer Preiserhöhung von 76,6% in 10 Monaten 2022 und von 88% in 12 Monaten zum Oktober. Allein, die Hochrechnung von 6,3% auf 12 Monate ergibt eine Jahresrate von 108,2%.

Die sogenannte Kerninflation, bei der saisonale Produkte und Dienstleistungen mit staatlich festgesetzten Tarifen ausgeschlossen werden, lag im Oktober bei 5,5%. Was die Entwicklung in den verschiedenen Gegenden des Landes betrifft, so stehen Groß-Buenos Aires und Patagonien mit 6,6% an erster Stelle, während die Cuyo-Gegend mit nur 6% am niedrigsten liegt. Die Abweichungen von landesweiten Durchschnitt sind nicht groß.

Von den einzelnen Warengruppen verzeichnen saisonale Produkte eine starke Erhöhung, was sich besonders auf Gemüse bezieht, und zum Teil auch auf Obst. Die Zunahmen bei Kartoffeln, Zwiebeln u.a. Produkten lagen weit über 10%. Angeblich hat hier auch die Dürre gewirkt, weil die Gemüseproduzenten meistens mit der künstlichen Bewässerung noch im Rückstand sind. Das Gemüse wird von den offiziellen Preisabkommen nicht betroffen, und die Regierung hat offensichtlich keine Ahnung, wie sie das Problem anpacken soll. Es ist ein wichtiges Problem, da der Gemüsekonsum laut Ernährungsexperten viel niedriger ist, als er bei einer ausgeglichenen Ernährung sein sollte.

Die öffentlichen Dienstleistungen, deren Preise staatlich festgesetzt werden, stiegen im Oktober um 7,4%. Diese Zunahme konzentriert sich an erster Stelle auf Telefon, Kabelfernsehen und Internet (+12.1%) Wenn die vorgesehenen Zunahmen bei Strom, Gas und Wasser nicht hinausgeschoben worden wären, hätte der Index eine noch höhere Zunahme ergeben. Die Preiserhöhung bei privaten Gesundheitsanstalten („prepagas“) wurden schließlich auf zwei Monate aufgeteilt, um den Monat Oktober nicht noch mehr zu belasten. Beim öffentlichen Personentransport betrug die Zunahme im Oktober nur 4,5%, obwohl hier ein untragbares Defizit besteht, und eine starke Zunahme seit Langem fällig ist.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke, die beim Konsum der ärmeren Haushalte mehr ins Gewicht fallen, stiegen um 6,2%, leicht unter dem allgemeinen Index. Aber in einem Jahr zum Oktober betrug die Zunahme 91,6%, mehr als der Durchschnitt. Bei der bestehenden Hochinflation sind die Preise für gleiche Produkte in vielen Fällen bei den einzelnen Geschäften sehr unterschiedlich. Bei Lebensmitteln erhöhen einigen Händler die Preise sehr stark, weil sie mit höheren Wiederbeschaffungspreisen rechnen, während andere sie niedriger halten, um ihre Kunden nicht zu verlieren, wobei sie in vielen Fällen auch befürchten, dass das Gemüse verdirbt und deshalb so schnell wie möglich verkauft werden muss. Der allgemeine Index der Nahrungsmittel kann somit nicht direkt auf den Familienkonsum übertragen werden. Familien, die auf Preise achten, ernähren sich billiger.


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