Der Index der Konsumentenpreise des Statistischen Amtes INDEC, mit dem die Inflation allgemein gemessen wird, verzeichnet im April 2022 eine Zunahme von 6%, was einen bescheidenen Rückgang gegenüber den 6,7% vom März darstellt, aber immer noch anormal hoch ist. Hochgerechnet auf 12 Monate sind es fast 80%. In 4 Monaten 2022 betrug die Zunahme 25,1% und in 12 Monaten zum April 58%. Argentinien gehört mit Venezuela und Zimbawbe (früher Rhodesien) zu den einzigen drei Ländern der Welt mit einer so hohen Inflation.
Lebensmittel und alkoholfreie Getränke, die bei ärmeren Haushalten mehr ins Gewicht fallen, stiegen um 5,9%. Am meisten stiegen Bekleidung und Schuhe, mit 9,9%, was auch mit der faktischen Importsperre für diese Produkte zusammenhängt. Die meisten Menschen sind jedoch mit Bekleidung und Schuhen gut ausgestattet,so dass sie auf Käufe verzichten. Auch wird viel gebrauchte Bekleidung geschenkt, weil wohlhabendere Familien ihre Bekleidung ständig erneuern. Restaurants und Hotels stiegen um 7,3% und Gesundheitsdienste um 6,4%. Ärmere Familien gehen nicht in Restaurants und Hotels,und werden von öffentlichen Hospitälern und gewerkschaftlichen Sozialwerken unentgeltlich betreut, so dass diese Zunahme für sie nicht gilt. Die weiteren Sparten des Indices verzeichnen niedrigere Zunahmen auf, alle weit unter 6%.
