Anne-Sophie Mutter veröffentlicht Werke
von Brahms und Clara Schumann
Berlin (dpa) - „Deine Briefe sind mir wie Küsse“, schrieb Johannes Brahms einmal an Clara Schumann. Die beiden pflegten über Jahrzehnte eine menschliche und künstlerische Verbindung mit Höhen und Tiefen. Nun bringt Stargeigerin Anne-Sophie Mutter sie auf einer CD zusammen: Gemeinsam mit dem jungen Cellisten Pablo Ferrández hat sie das Doppelkonzert von Brahms (1833-1897) sowie das Klaviertrio von Clara Schumann (1819-1896) eingespielt. Entstanden ist eine intime Aufnahme zweier herausragender Interpreten.
Johannes Brahms kam als 20-Jähriger ins Haus der Schumanns in Düsseldorf, kurz vor dem Zusammenbruch von Robert Schumann (1810-1856) im Jahr 1854. Ob es zwischen ihm und Clara Schumann zu einer Liebesbeziehung kam, darüber wurde viel spekuliert. Sie war eine der besten Pianistinnen ihrer Zeit, stand als Komponistin aber lange im Schatten ihres berühmten Mannes.
„Es war extrem schwierig für sie, sich als Komponistin im Schatten seines Genies zu behaupten“, sagt Anne-Sophie Mutter im Booklet des Albums. Erst in den vergangenen Jahrzehnten wurde sie wiederentdeckt. Ihr 1846 entstandenes Klaviertrio (Trio g-Moll für Klavier, Violine und Violoncello, op. 17) aufzunehmen, ist für den deutschen Weltstar auch eine Reaktion auf das wachsende Interesse des Publikums an Komponistinnen.
Während die Schumann-Einspielung in einem Studio in München entstand, nahmen Mutter und Ferrández das Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester op. 102 von Brahms (entstanden 1887) live in Prag mit der Tschechischen Philharmonie unter Manfred Honeck auf. Sie führen das Werk im November auch auf mehreren Konzerten in Deutschland auf.
Das Album „Brahms: Double Concerto & C. Schumann: Piano Trio“ von Anne-Sophie Mutter & Pablo Ferrández erscheint am 4. November bei Sony Classical.
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