Vendée Globe:
Segler Boris Herrmann nach einer Kollision Fünfter
Les Sables-d'Olonne (dpa/mc) - Am Ende stand ein starker fünfter Platz: Nach dem Drama kurz vor dem Ende seiner Hatz über die Weltmeere erreichte Solo-Segler Boris Herrmann gestern Vormittag endlich das Ziel bei der Vendée Globe. Einige Stunden nach der Kollision mit einem Fischtrawler kreuzte der Hamburger mit seiner stark beschädigten Jacht "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco" die Ziellinie vor dem französischen Les Sables-d'Olonne.
Wegen einer Zeitgutschrift von sechs Stunden wurde der 39-Jährige zunächst auf dem vierten Rang geführt. Doch von diesem wurde er schließlich von dem Franzosen Jean Le Cam und dessen Jacht „Yes We Cam!“ verdrängt, der später ankam, aber eine 16-stündige Zeitgutschrift erhielt.
Als erster deutscher Segler hatte er seit dem 8. November das Abenteuer Vendée Globe gewagt. Am Abend vor seiner Zielankunft waren seine Hoffnungen auf den Sieg vor den letzten etwa 90 der insgesamt über 28.000 Seemeilen an dem spanischen Trawler Hermanos Bustos zerschellt. "Das war der schlimmste Alptraum", hatte er einige Stunden nach der unheilvollen Begegnung berichtet.
Er und die Besatzung des anderen Schiffes blieben unverletzt. Doch statt Historisches zu schaffen und bei der neunten Auflage des Rennens als Erster in die Sieg-Phalanx der Franzosen einzubrechen, musste er wegen der erheblichen Schäden an seiner Jacht mit reduzierter Geschwindigkeit seine Reise fortsetzen.
Als Herrmann noch auf dem Wasser war, wurde der Franzose Yannick Bestaven zum Sieger erklärt. Zwar hatte der 48 Jahre alte Skipper der "Maître Coq IV" in der Nacht 7:43 Stunden nach seinem Landsmann Charlie Dalin ("Apivia") als dritter Segler das Ziel erreicht. Doch ihm verhalf eine Zeitgutschrift von 10:15 Stunden auf seine Gesamtsegelzeit zum Erfolg.
Dalin hatte am Mittwochabend die Ziellinie gekreuzt. Der 36-Jährige hatte das Rennen über 28 267,88 Seemeilen nach 80 Tagen, sechs Stunden, 15 Minuten und 47 Sekunden beendet. Als Zweiter kam Louis Burton ("Bureau Vallee 2") an.
Herrmann hatte da sein persönliches Drama auf See erlebt. Zu dem Zeitpunkt des Zusammenstoßes war er Dritter und dank seiner Zeitgutschrift in einer guten Position gewesen. Herrmann und Bestaven hatten die Gutschriften von der Wettfahrtleitung wegen ihrer Beteiligung an der Rettungsmission für den schiffbrüchigen Kevin Escoffier.
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