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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Ilan Goldfajn ist jetzt BID-Präsident


Ilan Goldfajn
Ilan Goldfajn.

Die Interamerikanische Entwicklungsbank (BID) hat für Lateinamerika eine besondere Bedeutung, besonders bei der Finanzierung von Infrastrukturprojekten. Für Argentinien ist dies gegenwärtig doppelt wichtig, weil viel in Infrastruktur investiert werden muss, aber auch, weil BID-Kredite einmal zum Ausgleich der Zahlungsbilanz beitragen, und gleichzeitig einen Teil des primären Defizites der Staatsfinanzen decken.

Der erst vor einigen Jahren auf Druck von US-Präsident Donald Trump ernannte Mauricio Claver Carone, ein US-Bürger von kubanischer Abstammung, musste zurücktreten, weil eine Affaire mit einer Sekretärin aufgedeckt wurde, und intime Beziehungen dieser Art in der Bank ausdrücklich verboten sind. Claver Carone hatte auch keine Unterstützung von Präsident Biden, was begreiflich ist. Die USA halten 30% des BID-Kapitals und haben daher einen entscheidenden Einfluss.

Goldfajn ist Brasilianer, war in Brasilien Präsident der Zentralbank, und war auch in Israel tätig. Er wurde dann hoher Beamter im Internationalen Währungsfonds, wo er zum Direktor der Abteilung für die westliche Hemisphäre aufstieg, die auch für Argentinien zuständig ist. Er kennt daher die argentinische Wirtschaft sehr gut, was für Argentinien von Vorteil ist, aber zwingt, extrem seriös vorzugehen, weil man Goldfajn nichts vormachen kann. Goldfajn wurde von Jair Bolsonaro vorgeschlagen, als dieser noch Präsident von Brasilien war, dann von Präsident Lula da Silva bestätigt, und erhielt die Unterstützung der Vereinigten Staaten, Kanada und auch von Argentinien, das die eigene Kandidatin Cecilia Todesca, zurückzog. Doch Argentinien erreichte in der Verhandlung drei hohe Posten in der BID, darunter eventuell die Vizepräsidentschaft. Goldfajn erhielt 80% der Stimmen, wird am 19. Dezember antreten, und seine Amtszeit beträgt 5 Jahre.


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