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Hort der Rechtsextremisten?

Deutsche Elitetruppe KSK im Zwielicht

Von Klaus Blume

Annegret Kramp-Karrenbauer
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). (Foto: dpa)

Berlin - Es ist ein Hauch von Abenteuer und Geheimnis, der diese Truppe umweht. Kampfeinsätze am Hindukusch, Befreiung deutscher Geiseln aus Krisengebieten, Jagd auf Terroristen und Kriegsverbrecher - dies alles gehört zu den Aufgaben des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der deutschen Bundeswehr.

Es ist eine Elitetruppe, deren mörderisch harte Aufnahmeprüfungen als „Höllenwoche“ bekannt sind. Aber über die offiziellen Bilder schwer bewaffneter Soldaten im Training hinaus ist über die Einsätze des KSK wenig bekannt. Denn diese sind geheim.

Doch nun macht die in Calw in Baden-Württemberg stationierte, rund 1700 Mann starke Truppe Schlagzeilen wegen rechtsextremistischer Umtriebe. Der Militärgeheimdienst MAD prüft rund 20 Verdachtsfälle. Die Politik ist alarmiert. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nun einschneidende Maßnahmen eingeleitet, wie sie am Mittwoch vor der Presse in Berlin berichtete. Unter anderem wird eine ganze Kompanie des KSK aufgelöst und der Truppe die Verantwortung für die Ausbildung ihrer Leute entzogen. Aus laufenden Einsätzen soll das KSK vorläufig weitgehend abgezogen werden.

In die Negativ-Schlagzeilen geriet das KSK seit 2017. Bei einer Abschiedsparty für einen Kompaniechef soll mit Schweinsköpfen geworfen, Rechtsrock gespielt und der Hitlergruß gezeigt worden sein. Im Januar dieses Jahres gab der MAD bekannt, dass der Anteil der Rechtsextremismusfälle beim KSK im Verhältnis zur Truppenstärke fünfmal so hoch sei wie in der Bundeswehr insgesamt.

Die Elitetruppe bekommt jetzt bis zum 31. Oktober Zeit, sich zu bewähren. „Das KSK erhält von uns Zeit, den Reset-Knopf zu drücken und sich selbt neu aufzustellen“, sagte Kramp-Karrenbauer. Gelingt das nicht, droht die komplette Auflösung. (dpa)

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