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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Hohe ZB-Überweisungen an das Schatzamt


Die Zentralbank hat dem Schatzamt diese Woche weitere $ 50 Mrd. überwiesen, womit es im September insgesamt $ 259 Mrd. waren. In 9 Monaten 2021 waren es schon $ 960 Mrd., was 2,2% des Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Der Betrag entspricht 80% der Mittel, die das Schatzamt dieses Jahr erhielt, um das finanzielle Defizit zu decken. Das Wirtschaftsministerium hatte mit nur 60% gerechnet, was bedeutet, dass 40% mit Ausgabe von Staatstiteln gedeckt würden. Das war jedoch nicht möglich, da es schon Schwierigkeiten gab, um die Amortisation bestehender Staatstitel zu decken. Der internationale Finanzmarkt ist für Argentinien gesperrt.

Für die ZB ist es auch schwierig, noch mehr Leliq-Titel auszugeben, nachdem der Bestand dieser Titel $ 2,17 Bio. beträgt, zu denen ein Betrag an passiven Swaps von $ 2,03 Bio. hinzukommt. Die Zinsen auf diese Titel und Swapgeschäfte betrugen dieses Jahr $ 902,40 Mrd., die formell zwar nicht zum Defizit addiert werden, aber bei der Rechnung, die der IWF macht, hinzugefügt werden. Die ZB will jetzt den Bestand an Leliq und passiven Swaps abbauen und durch Schatzscheine ersetzten. Dann würde diese Schuld formell auf das Schatzamt übertragen, was der korrekten Buchung entspricht.

Das ZB-Statut begrenzt die Überweisungen an die ZB. Um die Grenze zu überschreiten hat die Wirtschaftsführung zu zwei Tricks gegriffen. Einmal wird der Buchgewinn, den die ZB ausweist, an das Schatzamt übertragen, was die Bank zur Geldschöpfung zwingt, da dieser Gewinn in Wirklichkeit nicht existiert, da er nur auf dem höheren Pesowert der Währungsreserven beruht, der sich bei der Abwertung ergibt. Insgesamt wurden schon u$s 770 Mrd. als ZB-Gewinn überwiesen. Das Defizit der Staatsfinanzen ist somit bei Weiten der Hauptfaktor der Expansion der monetären Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB), die schon leicht über $ 2 Bio. liegt, und in 9 Monaten 2021 um ca. 90% zugenommen hat.

Zum Zweiten wurde jetzt verfügt, dass die Sonderziehungsrechte, die der IWF in Höhe von u$s 4,3 Mrd. an Argentinien zugeteilt hat, vom Schatzamt an die ZB verkauft werden, so dass das Schatzamt den entsprechenden Betrag erhält. Außerdem wird der gleiche Betrag dann für Zahlungen an den IWF eingesetzt. Das bedeutet, dass das Schatzamt den Betrag erhält, weil der Bundesstaat Besitzer der Kapitalquote des IWF ist, aber die ZB die Zinsen und Amortisationen des Kredites zahlt, den sie an Argentinien gewährt hat. Das ist wirklich eine sehr kreative Buchhaltung.

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