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Hartes Ringen

27. Klimakonferenz kommt zum Ende
UN-Klimakonferenz
Bei der UN-Klimakonferenz 2022 in Ägypten werden Antworten auf den Klimawandel gesucht. (Foto: dpa)

Scharm el Scheich (dpa) - Beim Weltklimagipfel in Ägypten zeichnet sich ein hartes Ringen um eine ehrgeizige Abschlusserklärung ab. Erste Eckpunkte für das Papier zogen am Dienstag Kritik von Klimaschutzorganisationen auf sich. Der Leiter des Greenpeace-Teams in Scharm el Scheich, Yeb Sano, äußerte sich „schockiert”, dass der wegen der Klimakrise unumgängliche Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle nicht einmal erwähnt werde. Es sei nicht glaubwürdig, dass der ägyptische Konferenz-Präsident Samih Schukri den Punkt einfach vergessen habe - trotz Anregungen etwa aus Indien und der EU.

Das Treffen mit Vertretern von rund 200 Staaten soll im Laufe des heutigen Tages enden. Ägyptens COP27-Sonderbeauftragter Wael Abulmagd versicherte, die Präsidentschaft wolle alles in ihrer Macht Stehende für eine Einigung tun. Es sei aber auch klar, dass die Verhandlungen „langwierig” werden könnten. Frühere Klimagipfel gingen häufig in die Verlängerung. In den vom ägyptischen Gastgeber zusammengetragenen Stichpunkten wird auch erwähnt, dass dringend mehr Anstrengungen beim Klimaschutz notwendig sind, um die Erderhitzung wie 2015 in Paris vereinbart auf 1,5 Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Der US-Klimabeauftragte John Kerry hatte vor einigen Tagen berichtet, einige wenige Staaten wollten das 1,5 Grad-Ziel in der Abschlusserklärung nicht erwähnen. Aber Ägypten wolle sicher nicht Gastgeber eines Rückschritts bei diesem Thema sein, sagte Kerry. Botschafter Abulmagd blieb bei dem Thema vage. „Es gibt bei jedem Thema abweichende Meinungen”, sagte er. Als Präsidentschaft müsse man mit allen Parteien sprechen.

Vom Treffen der G20-Staaten auf Bali scheint ein klares Bekenntnis zum 1,5 Grad-Ziel zu kommen - zumindest steht dieses in einem Entwurf für die dortige Abschlusserklärung. Darin wird auch appelliert, „dringend” mehr für die Senkung der Treibhausgas-Emissionen und für die Anpassung an den Klimawandel zu tun. Jörn Kalinski von Oxfam sagte: „Ich weiß nicht, ob das ein starkes Signal für die Weltklimakonferenz ist.” Dabei komme es im Klimaschutz gerade auf die G20-Staaten an, die 80 Prozent der CO2-Emissionen ausstoßen.

Die Europäische Union kündigte am Dienstag immerhin an, ihr bei den UN eingereichtes Sparziel für Treibhausgase hochzuschrauben. Der Staatenbund hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 mindestens 55 Prozent an Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 einzusparen. Derzeit laufe es aber auf Einsparungen von mindestens 57 Prozent hinaus, sagte EU-Klimakommissar Frans Timmermans. Dass alle bisherigen Anstrengungen längst nicht ausreichen, um die Erde auch nur in die Nähe des 1,5-Grad-Pfads zu bringen, machten in Ägypten erneut Aktivisten deutlich. „Stehen Sie auf der richtigen Seite der Geschichte? Werden Sie diesem moralischen und wirtschaftlichen Wahnsinn ein Ende setzen?”, fragte die prominente afrikanische Klimaschutzaktivistin Vanessa Nakate.

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