Die Handelsbilanz schloss das Jahr 2021 mit einem Überschuss von u$s 14,75 Mrd., 17,7% über den u$s 12,53 Mrd. des Vorjahres. Dieses Ergebnis wurde dank einer hohen Ernte von Getreide und Ölsaat erreicht, die zu hohen Exporten führte, wobei noch der Umstand hinzugekommen ist, dass die Weltmarktpreise hoch waren, und bei Sojabohne von u$s 350 bis auf u$s 500 pro Tonne geklettert waren. Auf der anderen Seite wurden die Importe gebremst, einmal durch die Genehmigungen des Produktionsministeriums, die mit Verzögerung erteilt wurden, und dann auch der Zahlungsgenehmigungen der ZB, die immer mehr hinausgeschoben wurden. Ohne dies wäre der Import viel höher und der Überschuss geringer gewesen.
Die Exporte erreichten 2021 u$s 77,93 Mrd., 42% über dem Vorjahr und leicht unter dem bisherigen Rekord, der 2012 mit u$s 79,98 Mrd. erreicht wurde. Die Exporte teilen sich folgendermaßen auf: primäre Produkte (Landwirtsschaft und Bergbau): 28%; Industrieprodukte auf landwirtschaftlicher Grundlage (Rindfleisch, Speiseöl, Sojamehl): 39,7%; reine Industrieprodukte (vornehmlich Kfz.); 25,6%; Brennstoffe (Erdöl, Erdölprodukte und Gas): 9,33%.
Von den Exporten gingen 15% nach Brasilien, 8% nach China, und 6,4% nach den USA. Abgesehen von den weiteren traditionellen Käufern, besonders die EU, ist 2021 Indien zum ersten Mal als großer Käufer argentinischer Produkte aufgetreten.
Die Importe lagen 2021 mit u$s 63,18 Mrd. um 49,% über dem Vorjahr.In den vorangehenden Jahren lagen die Importe nur 2017 und 2018 über 2021. In diesem Jahr wurde auch der pandemiebedingte Importrückgang von 2020 aufgeholt. Die Kammer der Importeure wies darauf hin, dass in sechs der letzten zehn Jahre die Importe höher als 2021 waren, was darauf hinweist, dass der “normale” Stand noch nicht erreicht wurde.
Die Importe von Kapitalgütern stiegen um ca.30%, und die von Zubehörteilen von Maschinen und Anlagen um 52,5%.
Die Energiebilanz, die sich besonders auf Gas bezieht, aber auch auf Erdölprodukte und elektrischen Strom, schloss 2021 mit einem Defizit von u$s 664 Mio. Das beruht hauptsächlich auf einer Zunahme der Importe um 121,3%, von der 58% auf höhere Mengen und 45,1% auf höhere Preise entfallen.
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