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Großvater des Apple-Designs

  • Foto del escritor: Argentinisches Tageblatt
    Argentinisches Tageblatt
  • 18 may 2022
  • 2 Min. de lectura

Dieter Rams ist 90

Rams
Der legendäre "Schneewittchensarg", eine Kompaktanlage der Firma Braun aus dem 1960er Jahren, steht in der Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst (MAK) zum Werk des Industriedesigners Dieter Rams. (Foto: dpa)

Frankfurt/Main (dpa) - Seine Entwürfe kennt fast jeder: Jahrzehntelang prägte Dieter Rams die Produkte des Elektroherstellers Braun. Viele werden in Museumssammlungen in aller Welt gezeigt als Beispiele für zeitloses Design. Seine Regeln für gute Gestaltung sind bis heute prägend und haben auch das Erscheinungsbild der Apple-Geräte beeinflusst. Heute wird Dieter Rams in seiner Heimat Kronberg 90 Jahre alt. Nun redet er seiner Zunft ins Gewissen.

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Gutes Design müsse „überzeugende neue Konzepte für ein richtiges und gutes Leben in einer geschädigten Welt entwickeln“, schrieb Rams kurz vor seinem Geburtstag. Mündliche Interviews geben will er in seinem Alter nicht mehr, aber zu sagen hat er viel: „Wir müssen von der Unkultur des Überflusses, der Verschwendung, der Billigkeit im Wortsinn, aber auch im übertragenen Sinne wegkommen.“ Der schöne Schein eines Designs dürfe nicht für überflüssige Kaufanreize sorgen.

Rams wurde am 20. Mai 1932 in Wiesbaden geboren. Einer seiner Großväter war Schreiner, der andere Schlosser. Der Enkel lernte zunächst Tischler, studierte dann Architektur und Innenarchitektur. Ab 1955 arbeitete er bei Braun, 1961 wurde er dort Chefdesigner. Er blieb der Firma treu, bis er 1997 in Pension ging. Eine seiner frühesten Arbeiten für Braun war 1956 die Radio-Plattenspieler-Kombi „SK 4“, die bald den Spitznamen „Schneewittchensarg“ trug.

Nebenbei entwarf er für andere Firmen Möbel. Das Regal 606 aus dem Jahr 1960 mit Metallprofilen an der Wand, in die man Bretter und Schubladen einhängt, wurde ein Klassiker und wird von Vitsoe bis heute produziert. Wenn man heute Rams' - stets nur mit Nummern benannte - frühe Arbeiten betrachtet, erkennt man sofort die Spur, die ins Heute führt: Immer wieder haben Experten darauf hingewiesen, wie ähnlich die Rams-Entwürfe dem Design der Apple-Produkte sind.

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Das Transistorradio „T3“ von 1958 ähnelt verblüffend dem ersten iPod von 2001. Apple-Chefdesigner Jonathan Ive habe ihm damals ein Gerät geschickt, hatte Rams 2010 der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ verraten, „mit einem sehr lieben Brief“: Ive habe ihm mitgeteilt, dass er ein großer Bewunderer seiner Arbeit sei und Rams ihn stark beeinflusst habe. Apple-Gründer Steve Jobs habe Braun-Produkte gesammelt, berichtet Klemp.

1987 bis 1997 war Rams Präsident des Rats für Formgebung (German Design Council), von 1981 bis 1997 Dozent für Industriedesign in Hamburg. Er formulierte zehn Regeln für gutes Design, die bis heute von vielen Kollegen als zehn Gebote ihres Berufsstands betrachtet werden. „Gutes Design ist....“, postulierte Rams: innovativ, nützlich, ästhetisch, verständlich, unaufdringlich, ehrlich, langlebig, konsequent bis ins letzte Detail, umweltfreundlich - und „so wenig Design wie möglich“.

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