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"Grausamstes Spiel der Geschichte"

1:2 - Österreichs großer Kampf gegen Italien nicht belohnt

Aleksandar Dragovic
Aleksandar Dragovic versucht, David Alaba zu trösten. (Foto: dpa)

London (dpa) - David Alaba kauerte niedergeschlagen auf dem Rasen des Wembley-Stadions. Tief enttäuscht über den knapp verpassten Viertelfinal-Einzug tröstete Österreichs Kapitän auch das reichhaltige Lob für einen heroischen Kampf seiner Auswahl nicht. "Wir können stolz auf uns sein, auch Österreich kann stolz auf uns sein. Letzten Endes wurden wir aber für diese Leistung, diese komplette Endrunde nicht belohnt", haderte der 29-Jährige, während einige Meter entfernt Italiens Achtelfinalsieger ausgelassen tanzten.

Nachdem der Einzug in die K.o.-Runde schon der größte EM-Erfolg Österreichs war, war das erste Viertelfinale für die Auswahl mit den 21 Bundesliga-Akteuren zum Greifen nahe. "Ich glaube, das ist nicht nur das grausamste Spiel in meiner Karriere, sondern auch in der gesamten österreichischen Fußball-Geschichte", stöhnte der Stuttgarter Sasa Kalajdzic nach dem 1:2 (0:0, 0:0) in der Verlängerung gegen einen Turnierfavoriten.

Am Tag nach der bitteren Niederlage wurde die Mannschaft von Teamchef Franco Foda am Innsbrucker Flughafen von Fans und Politik-Prominenz begeistert empfangen. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler hielt noch auf dem Rollfeld eine Rede und lobte Alaba, Kalajdzic und deren Teamkollegen.

"Das zeigt einfach, dass wir vieles richtig gemacht haben", sagte Foda am Sonntag. "Verantwortung und Kameradschaft – das waren die zwei wichtigsten Attribute." Vom Flughafen ging es für die Mannschaft ins Teamquartier, wo die Verabschiedung "sehr emotional" ausfiel.

Wohl alle Österreicher fragten sich dennoch, wie das Spiel wohl ausgegangen wäre, wenn Marko Arnautovic bei seinem vermeintlichen Führungstreffer in der 65. Minute nicht eine Winzigkeit im Abseits gestanden hätte. "Wenn du die Gesichter von allen siehst, sieht man, dass keiner zufrieden ist, dass wir jetzt nach Hause gehen", sagte der frühere Bremer am Samstagabend. Zenti- oder vielleicht sogar nur Millimeter stand der in China spielende Stürmer im Abseits.

"Das Wunder von Wembley war nah", schrieb Österreichs Tageszeitung "Die Presse". "Sieger der Herzen", befand der "Kurier". Die "Kleine Zeitung" betonte das, was wohl alle Österreicher fühlten: "Grausames K.o. in der Verlängerung." Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz versuchte es mit aufmunternden Worten. "Danke für dieses großartige Turnier, ein sensationelles Spiel und vor allem für die kämpferische Leistung heute", schrieb der 34-Jährige bei Twitter. "Ihr habt bis zur allerletzten Minute alles gegeben. Wir sind stolz auf euch!"

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