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Grauer Star, Glaukom, AMD

Augenkrankheiten kommen meist mit dem Alter

(Foto: Adobe Stock Photo)

Berlin (dpa/wvg) - Die Augen leisten nicht das Leben lang gleichermaßen gute Dienste. „Es ist normal, dass die Sehschärfe mit dem Alter nachlässt“, sagt Angelika Ostrowski vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in Berlin.

Auch die Empfindlichkeit der Netzhaut lässt irgendwann nach. „Das Auge verliert seine Zoomfähigkeit, also die Fertigkeit, sowohl in die Ferne als auch nah scharf zu sehen“, ergänzt Martin Spitzer, Direktor der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Allerdings: Viele altersbedingte Krankheiten fangen mit ähnlichen Symptomen an, die sich kaum unterscheiden lassen. Umso wichtiger ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt.

„Wir bekommen alle einen Grauen Star, wir müssen nur alt genug werden“, umschreibt Spitzer das Phänomen der Katarakt, also der getrübten Linse. Diese Trübung entwickle sich typischerweise ab der sechsten Lebensdekade, ergänzt Hans Hoerauf, Direktor der Klinik für Augenheilkunde der Universität Göttingen. Es kann aber auch Jüngere treffen - Kurzsichtige oder Diabetiker, zum Beispiel.

Wer Grauen Star hat, kann Kontraste nicht mehr gut wahrnehmen. Die Linse trübt sich, die Sehschärfe lässt nach. Das liegt daran, dass die Linse fester wird und sich Ablagerungen bilden.

Bei ansonsten gesunden Augen kann eine Operation oft Besserung bringen. Bei jüngeren Patienten erhöht sich jedoch das Risiko für Netzhautablösungen, so der Experte.

Als „schleichenden Dieb des Sehens“ bezeichnet Augenarzt Spitzer den Grünen Star, auch Glaukom genannt. Ein zu hoher Augeninnendruck ist dafür ein Risikofaktor. Der Grüne Star ist nicht heilbar, der Schaden lässt sich nur begrenzen. Der Druck im Auge wird meist mit Hilfe von Tropfen abgesenkt - auch Lasertherapien werden angewandt oder das Auge operiert. Allerdings gebe es nicht - wie beim Grauen Star - die eine Operation, die alles erledige, schränkt Martin Spitzer ein.

Für gesunde Menschen ab 40 ohne Vorerkrankungen wird alle fünf Jahre eine Glaukom-Früherkennung empfohlen, ab 60 alle zwei bis drei Jahre.

Bei einer Altersbedingten Makuladegeneration (AMD) verändert sich die Netzhautmitte, was meist zunächst unbemerkt bleibt.

Hans Hoerauf rät zu Selbsttests: entweder regelmäßig ein spezielles Gitternetz (Amsler-Gitter) betrachten oder beispielsweise im Bad die Fugen zwischen den Fliesen mit jeweils einem Auge ansehen. Wenn einem die geraden Linien verzerrt erscheinen, sollte man das schnell beim Arzt abklären lassen.

Die trockene Form der AMD mit Ablagerungen unter der Netzhaut führt Martin Spitzer zufolge langsam zum Verlust der Lesefähigkeit, eine Heilung dafür gibt es nicht.

Bei einer feuchten AMD wachsen, vereinfacht gesagt, Gefäße unter die Netzhaut. Als Therapie kommen Spritzen mit wachstumshemmenden Medikamenten zum Einsatz. Das bedeutet aber keine Heilung, es verlangsamt lediglich den Prozess.

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