Merkel und Steinmeier beglückwünschen Fernández
Buenos Aires (AT/mc) - Deutschland werde „auch weiterhin ein verlässlicher Partner“ Argentiniens sein. Dies versicherte Bundeskanzlerin Angela Merkel dem designierten argentinischen Präsidenten Alberto Fernández. Wenige Tage nach den Wahlen gratulierte die CDU-Politikerin dem Peronisten herzlich zu dessen Wahlerfolg. Am Tag zuvor hatte bereits US-Präsident Donald Trump per Telefon seine Glückwünsche übermittelt.
Merkel hob in ihrem Schreiben hervor: „Deutschland und Argentinien blicken auf viele Jahre enger freundschaftlicher Beziehungen zurück. Unsere Partnerschaft und die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Regierungen beider Länder wurden stets über alle Regierungswechsel hinweg fortentwickelt und vertieft.“ In diesem Sinne werde Deutschland an der Seite Fernández‘ stehen, wenn es um „die Bewältigung großer innenpolitischer, regionaler und globaler Aufgaben“ gehe.
Fernández bedankte sich wenig später via Twitter. Er äußerte die Hoffnung, die Zusammenarbeit nicht nur zwischen beiden Ländern auszubauen, sondern auch zwischen dem Mercosur und der Europäischen Union. Beide Wirtschaftsblöcke hatten sich vor wenigen Monaten auf ein Freihandelsabkommen verständigt, das jedoch noch von den beteiligten Ländern ratifiziert werden muss. Fernández machte bei seiner Antwort an Merkel aber auch deutlich, dass die Kooperation nicht auf Kosten der schwächsten Bevölkerungsschichten gehen dürfe. Deren Schutz müsse vielmehr garantiert werden.
Fernández hatte sich im Juni unmittelbar nach dem Vertragsabschluss skeptisch zu dem Abkommen geäußert: „Ich habe keine Angst vor der Öffnung. Aber ich werde nicht zulassen, dass diese Öffnung auf Kosten der argentinischen Industrie und Arbeit geht.“
Die deutsch-argentinischen Beziehungen waren in jüngster Vergangenheit Schwankungen ausgesetzt. Waren sie während der Präsidentschaft von Cristina Fernández de Kirchner eher kühl, nahmen sie unter Mauricio Macri wieder an Fahrt auf. Macri war zu Gast in Berlin, Merkel weilte zweimal in Buenos Aires. In den vergangenen vier Jahren gab es zahlreiche Besuche von Politikern aus Deutschland in Argentinien. Zur Amtseinführung Macris vor vier Jahren war mit Christian Wulff ein ehemaliger Bundespräsident als Repräsentant Deutschland an den Río de la Plata gekommen.
Deutschlands aktuelles Staatsoberhaupt Frank-Walter Steinmeier übersandte Alberto Fernández Glückwünsche. Dabei betonte der Sozialdemokrat die „grundlegenden demokratischen Werte“, die beide Länder teilten. Auch würdigte Steinmeier die „engen politischen und wirtschaftlichen Verbindungen“ zwischen Deutschland und Argentinien. Ähnlich wie Merkel versicherte auch der Bundespräsident seinem künftigen Amtskollegen, in Deutschland einen „engen und treuen Verbündeten und Freund“ zu haben.
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