Inge Deutschkron (99)
Berlin - Die Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Das bestätigte die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa am Mittwoch unter Berufung auf ihr persönliches Umfeld. Deutschkron war mit ihrer Autobiografie „Ich trug den gelben Stern“ über ihre dramatische Überlebensgeschichte als Jüdin in Berlin bekannt geworden.
„Mit Inge Deutschkron haben wir eine bedeutende jüdische Zeitzeugin des nationalsozialistischen Terrors in unserer Stadt verloren“, erklärte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Dennis Buchner. „Die Berliner Ehrenbürgerin brachte immer wieder die Kraft auf, ihre Geschichte zu erzählen und uns mit dieser wachzurütteln.“ Das Internationalen Auschwitz Komitee würdigte die Autorin als eine „Autorität der Menschlichkeit und der Erinnerung“.
Deutschkron wurde am 23. August 1922 im brandenburgischen Finsterwalde geboren. Zu Zeiten der Nazi-Herrschaft erfuhr sie als Jüdin in Berlin Hass, Diskriminierung und Verfolgung. Sie konnte der Shoah jedoch entkommen. Später arbeitete Deutschkron in Deutschland und Israel. 2013 hielt sie im Bundestag beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine bewegende Rede.
Ungeachtet ihres Alters besuchte Deutschkron als Zeitzeugin unzählige Schulen und ermöglichte Begegnungen zwischen Holocaust-Überlebenden und Berliner Schülerinnen und Schülern. Zudem gründete sie den Förderverein „Blindes Vertrauen“ und rief im Rahmen ihrer Stiftung zu Courage auf.
Mario Terán (80)
Santa Cruz de la Sierra - Der Todesschütze des argentinischen Guerilleros Ernesto „Che“ Guevara ist tot. Der bolivianische Ex-Soldat Mario Terán sei im Alter von 80 Jahren in einem Militärkrankenhaus in Santa Cruz de la Sierra gestorben, berichtete die Zeitung „El Deber“ am Donnerstag unter Berufung auf einen der Familie nahe stehenden Pastor. „Er war ein mutiger Mann“, sagte der pensionierte General Gary Prado Salmón, der den Militäreinsatz gegen Guevaras Rebellengruppe damals geleitet hatte. „Er hat freiwillig einen Befehl ausgeführt, der vom Präsidenten kam.“
Terán hatte Guevara am 9. Oktober 1967 in einer Schule in dem Ort La Higuera im bolivianischen Departement Santa Cruz erschossen, nachdem der Guerrillaführer am Tag zuvor bei einem Gefecht mit den bolivianischen Streitkräften verwundet und gefangen genommen worden war. „Es war der schlimmste Moment meines Lebens. In diesem Moment sah ich Che groß, sehr groß, riesig, und seine Augen leuchteten hell“, sagte Terán wenig später in einem Interview. „Bleib ruhig, sagte er zu mir, und ziel gut, du wirst einen Mann töten. Also ging ich einen Schritt zurück, in Richtung Tür, schloss die Augen und schoss.“ (dpa)
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