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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Trude Simonsohn (100)

Frankfurt/Main - Die Frankfurter Ehrenbürgerin und Holocaust-Überlebende Trude Simonsohn ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Das teilte die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Donnerstag mit. Salomon Korn, der Vorstandsvorsitzende der Gemeinde, bezeichnete sie als „bemerkenswerte, herausragende Frau“.

„Als Shoa-Überlebende hat sie sich für Versöhnung und ein respektvolles Miteinander in unserem Land eingesetzt“, betonte Korn. „Durch ihr unermüdliches Engagement, insbesondere jungen Menschen in Schulen vom Erlebten zu berichten, wirkte sie für eine friedlichere Gesellschaft. Trude hat ihren Lebensweg auch stets voller Hoffnung und Mut gestaltet und glaubte an eine bessere Welt, die aus ihrer Vergangenheit gelernt hat.“

Die 1921 in der damaligen Tschechoslowakei - in Olmütz im heutigen Tschechien - geborene Simonsohn hatte sich im Widerstand gegen die Nationalsozialisten engagiert und die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz überlebt. Seit 1955 lebte sie in Frankfurt am Main, wo sie beim Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde aktiv war und als erste Frau den Vorsitz der Gemeinde übernahm. Als Zeitzeugin ging Simonsohn an Schulen, um über ihr Leben zu berichten. 2016 war sie zur Ehrenbürgerin Frankfurts ernannt worden.


Gianni Celati (84)

Rom/Brighton - Der italienische Schriftsteller und Übersetzer Gianni Celati ist laut Medienberichten im Alter von 84 Jahren gestorben. Das bestätigte ein Freund des Autors der Nachrichtenagentur Adnkronos am Montag. Celati sei in der Nacht zu Montag in der Nähe der südenglischen Küstenstadt Brighton, seiner Wahlheimat seit 1989, gestorben. Der gebürtige Norditaliener sei schon länger krank gewesen.

Italiens Kulturminister Dario Franceschini sprach von einem Verlust eines „großen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts“. „Es ist ein trauriger Tag für die Literatur und unser Land, das auch einen aufmerksamen Beobachter verliert, der wusste, das weniger bekannte und abseitige Italien in Einfachheit zu erzählen“, sagte der Minister über den Kritiker weiter.“

Der 1937 in Sondrio geborene Celati übersetzte Werke von Jonathan Swift, Mark Twain und Roland Barthes ins Italienische. 1971 debütierte er in der italienischen Literaturwelt mit seinem Roman „Comiche“. An der Universität Bologna hatte Celati in den 1970er Jahren eine Professur für Englische und Amerikanische Literatur. Zu seinen Werken gehören auch „Die wilden Reisen des Otero Aloysio“, „Was für ein Leben! Episoden aus dem Alltag der Italiener“ und „Fata Morgana“.


Manuel Charlín (89)

Madrid - Der bekannteste und mutmaßlich älteste Drogenpate Spaniens ist tot. Manuel Charlín sei im Alter von 89 Jahren in seinem Wohnort Vilanova de Arousa in Galicien im Nordwesten des Landes gestorben, berichteten am vergangenen Sonntag unter anderem die renommierten Zeitungen „El País“ und „El Mundo“ unter Berufung auf Familienkreise und Behörden. Der Tod von Charlín habe sich bereits am Freitag nach einem Kneipenbesuch ereignet, hieß es. Der „Drogen-Opa“ sei gestürzt und habe dabei einen Herzstillstand erlitten.

Manuel Charlín galt seit Jahrzehnten als Chef des Familienclans „Los Charlínes“. Von Galicien aus soll diese Bande nach den Erkenntnissen der spanischen Behörden heute noch einen der größten Drogenhändlerringe Europas kontrollieren und zahlreiche Länder des Kontinents mit Drogen aus Südamerika beliefern. An Bord von Frachtern wurden den Erkenntnissen zufolge unter anderem immer wieder große Mengen Kokain von Kolumbien nach Galicien gebracht.

Charlín verbrachte insgesamt rund 20 Jahre seines Lebens im Gefängnis. Er wurde unter anderem wegen Drogenhandel und Geldwäsche verurteilt. Er wurde auch mehrfacher Morde verdächtigt, diese Beschuldigungen konnten aber nie bewiesen werden. Zuletzt saß er bis 2010 hinter Gittern. Gegen Manuel Charlín und zahlreiche seiner mutmaßlichen Schergen - darunter vier Kinder und zwei Enkelinnen - laufen allerdings aktuell weitere Ermittlungen, die im Falle des Patriarchen nun eingestellt werden sollen.


Betty White (99)

Los Angeles - Die mit der Sitcom „Golden Girls“ weltbekannt gewordene Schauspielerin Betty White ist tot. Sie starb im Alter von 99 Jahren in der Nacht zum vergangenen Freitag, wie die US-Magazine „People“ und „Deadline“ unter Berufung auf Manager Jeff Witjas berichteten. In der Serie über vier ältere Damen in einer Wohngemeinschaft spielte White einst die naive Witwe Rose Nylund. Alle ihre Kolleginnen von damals starben vor ihr: Serienmutter „Sophia“ (Estelle Getty) 2008, „Dorothy“ (Beatrice Arthur) 2009 und „Blanche“ (Rue McClanahan) 2010.

Zu ihrem 100. Geburtstag am 17. Januar sollte White eigentlich eine TV-Sondersendung geschenkt bekommen. In „Betty White: 100 Years Young - A Birthday Celebration“ sollten Stars wie Ryan Reynolds, Robert Redford und Jennifer Love Hewitt gratulieren, wie US-Medien im Vorfeld berichtet hatten.

Die Karriere der 1922 im US-Bundesstaat Illinois geborenen White begann schon lange vor den „Golden Girls“, die ab 1985 in den USA ausgestrahlt wurden und ab 1990 auch in Deutschland.

Direkt nach der High School bekam sie in den späten 30er und 40er Jahren erste kleine Rollen im Fernsehen und am Theater, später trat sie vor allem in Talkshows und Gameshows auf. Auch nach den „Golden Girls“ erhielt sie weiter Rollen in TV und Kino.

White, die dreimal verheiratet war und keine Kinder hatte, arbeitete auch als Produzentin und wurde mit Dutzenden Preisen ausgezeichnet, darunter zahlreiche Emmys. Die Schauspielerin mit dem charakteristischen weißhaarigen Oma-Look und dem schlagfertigen Humor zeigte sich bis zuletzt fit, fröhlich und neugierig sowie trotz aller Erfolge bescheiden. (dpa)


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