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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Riccardo Ehrman (92)

Rom/Madrid - Der italienische Journalist Riccardo Ehrman, der für seine geschichtsträchtige Frage an den DDR-Politiker Günter Schabowski 1989 berühmt wurde, ist tot. Er sei im Alter von 92 Jahren in der spanischen Hauptstadt Madrid gestorben, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Dienstagabend unter Berufung auf seine Frau. Ehrman war damals Berlin-Korrespondent der Ansa.

Bei der Pressekonferenz des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) am 9. November 1989 hatte Ehrman Schabowski eine Frage zum geplanten Reisegesetz gestellt: „Ich heiße Riccardo Ehrman, ich vertrete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Herr Schabowski, Sie haben von Fehlern gesprochen. Glauben Sie nicht, dass es war eine große Fehler, diese Reisegesetzentwurf, das sie haben vorgestellt vor wenigen Tagen?“

Das Mitglied des SED-Politbüros begründete zunächst die Entscheidung. Anschließend fragten Journalisten weiter nach, was Schabowski zu seiner denkwürdigen Antwort brachte: „Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen - Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse - beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt.“ Dies gelte „sofort... unverzüglich“. Ehrman hatte nach eigener Aussage sofort verstanden, was passiert war. „Ich bin sofort raus und habe ein Fernschreiben an meine Zentrale in Rom geschickt: 'Die Mauer ist weg.'“, erzählte er zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls 2014. Nach seinem Ruhestand lebte Ehrman in Madrid. Dort hatte er als Korrespondent seine letzte Station verbracht.


Bell Hooks (69)

Washington - Die US-Literaturwissenschaftlerin und Feministin bell hooks ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Das teilten das Berea College im US-Bundesstaat Kentucky und mehrere Medien unter Berufung auf ihre Familie am Mittwoch mit. Hooks sei in ihrem Haus in Berea nach längerer Krankheit gestorben. Die Universität, an der hooks gelehrt hatte, würdigte die Professorin als großartige Autorin, Intellektuelle und „eine der bedeutendsten feministischen Wissenschaftlerinnen des Landes“. US-Vizepräsidentin Kamala Harris bezeichnete hooks als „erfolgreiche Autorin, Aktivistin und Wegbereiterin“. „Der tiefgreifende und positive Einfluss von bell hooks wird uns noch über Generationen hinweg begleiten“, schrieb Harris auf Twitter. hooks veröffentlichte mehr als 30 Bücher, die sich vor allem mit Genderfragen, Rassismus und Feminismus beschäftigten. Sie zählte seit den 1970er-Jahren zu den bedeutendsten Stimmen für Frauen- und Bürgerrechte.

hooks war unter dem Namen Gloria Jean Watkins am 25. September 1952 in Hopkinsville in Kentucky geboren worden. Sie übernahm ihren Künstlernamen - in Kleinschreibung - von ihrer Urgroßmutter mütterlicherseits, Bell Blair Hooks. Als ihre bekanntesten Bücher gelten „Ain't I a woman? Black women and feminism“ aus dem Jahr 1981 und „Alles über Liebe - Neue Sichtweisen“ (2018). (dpa)

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