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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Horst Eckel (89)

Kaiserslautern - Er war einer der Helden von Bern, jetzt trauert Deutschland um den letzten Fußball-Weltmeister von 1954: Horst Eckel ist am letzten Freitag im Alter von 89 Jahren gestorben. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund. Der rechte Außenläufer des 1. FC Kaiserslautern gehörte als Jüngster jener Mannschaft von Kapitän Fritz Walter an, die das Endspiel im Dauerregen gegen den großen Favoriten Ungarn nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 gewann und das „Wunder von Bern“ schaffte. Sein Tod löste tiefe Betroffenheit aus, viele Clubs kondolierten nur wenige Minuten nach Bekanntwerden der Nachricht.

„Ich habe Horst Eckel als einen wunderbaren Menschen kennengelernt und erlebt, der sich aus tiefster Überzeugung heraus stets auf die Seite der Schwächeren geschlagen hat und ihnen ein echtes Vorbild war“, sagte Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident. Eckel habe Menschen in vermeintlich aussichtslosen Situationen den Weg ans Licht gezeigt.

„Beim Schlusspfiff wussten wir, dass wir Weltmeister sind. Aber was das für die Leute zu Hause bedeutet, haben wir erst gemerkt, als wir wieder deutschen Boden betreten haben. Es war ein toller Empfang“, erinnerte sich Eckel einmal. Neun Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges war dieser Sieg ein Signal für den politischen und wirtschaftlichen Aufbruch der Nation. Hunderttausende säumten die Gleise und Straßen, als die Weltmeister wie im Triumphzug in die Heimat zurückkehrten.

Eckels Fußball-Karriere und auch sein Leben ist mit heutigen Weltmeistern nicht mehr zu vergleichen. Der zweimalige deutsche Meister (1951 und 1953) wechselte nur einmal den Verein: vom 1. FC Kaiserslautern zum SV Röchling Völklingen im Saarland (1960). Nach seiner Zeit als Fußballer studierte der gelernte Werkzeugmacher auf dem zweiten Bildungsweg Kunst und Sport und arbeitete ab 1973 als Realschullehrer. Ein „Held von Bern“ genannt zu werden, hat ihn immer gestört.


Lina Wertmüller (93)

Rom - Zu ihrem Markenzeichen zählten die etwas schrägen Brillen. Von ihnen hatte sie mehrere tausend gesammelt. Auch sonst war die Frau mit den kurzen, schlohweißen Haaren trotz ihrer nur 1,50 Meter Körpergröße eine auffällige Erscheinung. Als Regisseurin schrieb die Römerin im 20. Jahrhundert ein Stück Filmgeschichte. Nun ist Lina Wertmüller im Alter von 93 Jahren gestorben.

Geboren wurde sie am 14. August 1928 als Tochter eines römischen Rechtsanwalts, dessen Vorfahren einer vornehmen Schweizer Familie entstammten. Die Familiengeschichte spiegelte sich schon im langen Namen der Künstlerin wider, denn eigentlich hieß sie Arcangela Felice Assunta Wertmüller von Elgg Spanol von Braueich. Schon die Kindheit muss turbulent gewesen sein, denn nach eigenen - leicht schwankenden - Angaben wurde sie aus 11 bis 15 Schulen hinausgeworfen.

Gegen den Willen ihres Vaters studierte sie an der Theaterhochschule in Rom. Sie arbeitete dann als Journalistin, Schauspielerin, Bühnenbildnerin und Autorin für Funk und Fernsehen. Über eine Freundin fand sie Kontakt zu Regisseur Federico Fellini („La dolce vita“). Sie arbeitete 1963 als Regieassistentin bei dessen Film „Achteinhalb“ („8 1/2“). Im gleichen Jahr führte sie in „Die Basilisken“ zum ersten Mal selbst Regie.

Der Durchbruch als Regisseurin gelang Wertmüller erst in den 1970er Jahren mit einer Serie von Filmen mit dem italienischen Schauspieler Giancarlo Giannini in der Hauptrolle. Für den Skandalfilm „Sieben Schönheiten“ (1975) wurde sie als erste Frau überhaupt für den Oscar als beste Regisseurin nominiert. Zu ihren bekanntesten Filmen zählt „Liebe und Anarchie“ (1973), in dem ein Verschwörer ein geplantes Attentat auf Diktator Benito Mussolini im Bordell verschläft. Verheiratet war Wertmüller mit dem Kunstdesigner Enrico Job (1934-2008), den sie um viele Jahre überlebte.


Lamine Diack (88)

Dakar - Lamine Diack, der langjährige Präsident des Leichtathletik-Weltverbands, ist tot. Diack starb in seiner Heimat Senegal in der Nacht zum vergangenen Freitag im Alter von 88 Jahren, wie seine Nichte der US-Nachrichtenagentur AP bestätigte. Von 1999 bis 2015 führte er den Weltverband und stand im Zentrum zahlreicher Skandale.

Im vergangenen Jahr war er zu vier Jahren Haft verurteilt worden, von denen zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurden. Diack soll Schweigegeld von russischen Athletinnen und Athleten verlangt haben, um diese trotz Doping-Verdachts weiter an Wettkämpfen teilnehmen zu lassen. Mehrere Athleten hatten dadurch bei den Olympischen Spielen 2012 in London starten und Medaillen gewinnen können.


John Miles (72)

London - Der britische Musiker John Miles ist tot. Das bestätigte sein Management am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in London. Er sei im Alter von 72 Jahren nach kurzer Krankheit friedlich eingeschlafen, teilte Manager Cliff Cooper von der Orange Electronic Music Company mit. Miles war vor allem für seinen Hit „Music“ aus dem Jahr 1976 bekannt. In einer Mitteilung seiner Familie auf der Facebook-Seite des Künstlers hieß es in Anlehnung an die erste Zeile des Songs: „You were our first love and will be our last.“ („Du warst unsere erste Liebe und wirst unsere letzte sein.“) (dpa)


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