Colin Powell (84)
Washington - Der frühere US-Außenminister Colin Powell ist infolge von Komplikationen nach einer Corona-Infektion gestorben. Powell, ein pensionierter General und einstiger Chef des Generalstabs der US-Streitkräfte, starb am Montag im Alter von 84 Jahren, wie seine Familie in einem Facebook-Post mitteilte. Powell sei vollständig gegen das Coronavirus geimpft gewesen, hieß es. „Wir haben einen herausragenden und liebevollen Ehemann, Vater, Großvater und einen großen Amerikaner verloren“, erklärte die Familie.
Powell, ein Sohn jamaikanischer Einwanderer aus New York, wurde 2001 unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush der erste schwarze Außenminister der USA. Bush und seine Frau Laura erklärten am Montag, Powell habe dem Land herausragend gedient, „beginnend mit seiner Zeit als Soldat in Vietnam“. Viele Präsidenten hätten seinem Rat vertraut. Er sei ein Freund und herausragender Mann gewesen.
Edita Gruberova (74)
München/Zürich - Die slowakische Sopranistin Edita Gruberova ist tot. Sie starb am Montag im Alter von 74 Jahren in Zürich, wie ihre Familie über die Münchner Agentur Hilbert Artists Management mitteilen ließ. Gruberova, die als „Königin der Koloratur“ bekannt war, hatte 2019 ihre Karriere beendet. Davor stand sie mehr als 50 Jahre auf der Opernbühne. Sie war bayerische und österreichische Kammersängerin.
Gruberova war 1946 in Bratislava zur Welt gekommen. Dass sie auf der Bühne umjubelt werden würde, war ihr nicht in die Wiege gelegt. Sie wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Der Vater trank, zur Mutter entwickelte sie ein enges Verhältnis. Ihre Flucht aus der oft harten Realität war das Singen - zu Hause, im Schulchor und im Rundfunkkinderchor.
Von 1961 bis 1968 studierte Gruberova am Konservatorium in Bratislava. Danach ging es steil nach oben: An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1970 in Mozarts „Zauberflöte“ als Königin der Nacht. 1974 sang sie in dieser Rolle erstmals an der Bayerischen Staatsoper. Ihr internationaler Durchbruch war 1976 die Rolle der Zerbinetta in „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss.
Gerd Ruge (93)
München/Köln - Der langjährige ARD-Korrespondent und Reporter Gerd Ruge ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 93 Jahren in München, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Samstag mitteilte. Ruge berichtete viele Jahre als Korrespondent aus Ländern wie Russland und den USA. Er galt als Reporter-Legende.
Der ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Tom Buhrow sagte: „Gerd Ruge gehört zu den großen Reporterpersönlichkeiten der ersten Stunde. Profunde Analysen, präzise Interviews und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären, das zeichnete ihn aus.“ Er sei ein wertvoller Zeitzeuge wichtiger politischer Ereignisse im In- und Ausland gewesen. Für viele nachfolgende Generationen von Journalistinnen und Journalisten sei er Vorbild und Orientierung.
Ruge wurde am 9. August 1928 in Hamburg geboren. Seine berufliche Laufbahn ist vor allem von seiner Tätigkeit für die ARD geprägt. Der WDR-Journalist war in unterschiedlichen Positionen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig. Einige Stationen: In den 1950er Jahren ging er als ARD-Korrespondent nach Moskau, in den 1960er Jahren war er dann in den USA tätig. Anfang der 1970er Jahre übernahm der ARD-Chefkorrespondent die Leitung des Bonner WDR-Studios. Für einige Jahre war er in den 1970ern für die Tageszeitung „Die Welt“ in China tätig, danach arbeitete er wieder für die ARD. (dpa)
Comments