Jacques Rogge (79)
Lausanne - Der frühere IOC-Präsident Jacques Rogge ist tot. Der Belgier, Vorgänger des aktuellen IOC-Chefs Thomas Bach, sei im Alter von 79 Jahren gestorben, teilte das Internationale Olympische Komitee am Sonntag mit. Der Chirurg führte den Dachverband von 2001 bis 2013, ehe er im Amt vom Deutschen Bach abgelöst wurde. In einer ersten Reaktion würdigte Bach seinen Vorgänger als „vollendeten Präsidenten“, der dabei geholfen habe, das IOC zu modernisieren und transformieren.
Rogge, ein ehemaliger Rugbyspieler und dreimaliger Olympia-Teilnehmer im Segeln, galt als Kämpfer gegen das Doping. Nach seiner aktiven Laufbahn hatte er zunächst das Belgische Olympische Komitee und den europäischen Dachverband angeführt, ehe er an die Spitze des IOC rückte. „Zuallererst liebte Jacques den Sport und das Zusammensein mit Athleten“, sagte Bach. Diese Leidenschaft habe er auf ansteckende Weise jedem vermittelt, der ihn gekannt habe.
Besonders in den ersten Jahren seiner Präsidentschaft hatte Rogge das durch den Korruptionsskandal stark angekratzte Image der obersten Weltorganisation des Sports aufpoliert. Dazu gehörte auch eine Verschärfung des Kampfes gegen Doping, jedoch ohne den Sportbetrug in den Grundfesten erschüttern zu können. Dennoch verschaffte er dem IOC mehr Anerkennung - und den Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Nach seiner Zeit als IOC-Chef wurde er zum Ehrenpräsidenten berufen. Er hinterlässt neben seiner Frau Anne einen Sohn, eine Tochter und zwei Enkelkinder.
Mikis Theodorakis (96)
Athen - Der griechische Komponist Mikis Theodorakis ist am Donnerstag im Alter von 96 Jahren in Athen gestorben. Das teilte das griechische Kultusministerium mit. Theodorakis wurde in seiner Heimat als Volksheld verehrt. Auch international erlangte er als Musiker, Schriftsteller, Politiker und kritischer Geist Berühmtheit. Nach der Nachricht des Todes von Theodorakis unterbrachen Radio- und Fernsehsender in Griechenland ihre Programme, um die Musik des Komponisten zu spielen und an ihn zu erinnern.
Für viele Griechen ist Theodorakis bis heute die „Stimme des Volkes“. Seine Musik galt den Menschen vor allem in historisch schweren Zeiten wie etwa der griechischen Militärdiktatur von 1967 bis 1974 als Trost, aber auch als Zeichen des Widerstands.
Der 1925 geborene Theodorakis war während des Zweiten Weltkriegs Widerstandskämpfer und kämpfte beim anschließenden Bürgerkrieg (1946 bis 1949) mit den Linken, weshalb er später in einem Lager interniert und schwer gefoltert wurde. Auch gegen die Militärdiktatur ging er in den Widerstand und wurde festgenommen und gefoltert. Anschließend durfte er auf internationalen Druck hin ausreisen und lebte bis 1974 in Paris im Exil.
In Paris und auch in Athen hatte Theodorakis zuvor Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre Musik studiert. Nachdem er zunächst klassische Musik komponierte, wandte er sich in den 60er Jahren wieder seinen Wurzeln zu und machte die griechische Musik populär. Zum Film „Alexis Sorbas“ mit Anthony Quinn in der Hauptrolle lieferte er die Filmmusik - sie machte ihn weltweit bekannt.
Ed Asner (91)
New York - Der US-Schauspieler Ed Asner ist mit 91 Jahren gestorben. „Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass unser geliebter Patriarch heute Morgen friedlich verstorben ist. Worte können die Trauer, die wir empfinden, nicht ausdrücken“, teilte seine Familie am Sonntag bei Twitter mit. Sein Sprecher teilte mehreren US-Medien mit, Asner sei am Sonntag im Kreise seiner Familie gestorben. Asner galt als vielseitiger Schauspieler, der in den 70er und 80er Jahren vor allem in der Rolle des Lou Grant und mit der gleichnamigen Show bekannt wurde. Dort spielte er einen rauen Journalisten, der ein Herz aus Gold hat. Die Rolle seines Lebens brachte Asner die meisten seiner Emmy-Fernsehpreise und seiner Golden Globes der Hollywood-Auslandspresse. Von 1981 bis 1985 war Asner zudem Präsident der einflussreichen US-Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild. (dpa)
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