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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Otelo Saraiva de Carvalho (84)

Lissabon - Portugal trauert um den wohl legendärsten wie auch umstrittensten Anführer der „Nelkenrevolution“ vom 25. April 1974: Otelo Saraiva de Carvalho starb am vergangenen Sonntag im Alter von 84 Jahren im Militärkrankenhaus von Lissabon.

Die „Nelkenrevolution“ beendete 1974 die Gewaltherrschaft von Marcelo Caetano und den 1933 von Diktator António Salazar (1889-1970) ausgerufenen „Estado Novo“, den „Neuen Staat“. Der nahezu unblutige Aufstand verdankt seinen Namen den Blumen, die die jubelnde Menge den Soldaten der Revolution in die Gewehrläufe steckte.

Saraiva de Carvalho wurde von Medien wie den Renommierzeitungen „Público“ und „Diario de Notícias“ am Montag als „Stratege“ und „Kopf“ der aufständischen Militärgruppe gewürdigt, die vor knapp 47 Jahren der ältesten Diktatur Westeuropas nahezu ohne Blutvergießen ein Ende bereiteten. Nicht vergessen wurde aber auch, dass der Artillerie-Offizier 1986 als einer der Anführer der linksextremistischen Terrorgruppe „FP 25 de Abril“ zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. 1991 wurde Saraiva de Carvalho begnadigt.

Der Mann, der sich 1976 erfolglos um die Präsidentschaft seines Landes bewarb, blieb bis zu seinem Lebensende politisch aktiv. Als sich Portugal während der Euro-Krise einer strengen Spar- und Reform-Politik unterziehen musste, rief er zum Beispiel die aktiven Militärs zum Sturz der damaligen konservativen Regierung auf.

Es sei noch zu früh, damit die Geschichte Saraiva de Carvalho „mit gebührendem Abstand würdigt“, betonte Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa auf der Homepage des Präsidialamtes. „Es scheint jedoch unbestreitbar, welch große Bedeutung er am 25. April hatte.“ Einer der wichtigsten Helden von 1974, Vasco Lourenço, der Präsident der „Vereinigung 25. April“, hob in seiner Würdigung hervor, Saraiva de Carvalho habe die Bewegung gegen eine Diktatur angeführt, die „die Portugiesen in Obskurantismus, Kolonialkrieg und Armut geführt“ habe.


Johnny Ventura (81)

Santo Domingo - Der dominikanische Sänger Johnny Ventura, auch bekannt als „Vater des Merengue“, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Er habe am Mittwoch während eines Arbeitsessens in der Stadt Santiago anscheinend einen Herzinfarkt erlitten, sagte sein Sohn Jandy der Zeitung „Diario Libre“ und anderen Medien. Eigentlich habe sein Vater noch ins Tonstudio gehen wollen. Präsident Luis Abinader ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. „Johnny war eine Ikone, ein Meister des Merengue, der alle Dominikaner vergnügt und die ganze Welt mit seinem Talent angesteckt hat“, sagte er.

Der aus der Hauptstadt Santo Domingo stammende Musiker galt als Erneuerer des Merengue, eines karibischen Musik- und Tanzstils, der aus der Dominikanischen Republik stammt und auch außerhalb Lateinamerikas populär ist. So waren auch Saxofone und Trompeten Bestandteil seiner Band „El Combo Show“.

Ventura, der auch für seine schnellen Tanzeinlagen bekannt war, brachte mehr als 100 Platten heraus und erhielt in seiner mehr als 60-jährigen Laufbahn auch einen Latin Grammy. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen „Patacón pisao“, „¿Pitaste?“, „Merenguero hasta la tambora“ und „Las indias de Bani“.

Auch als Politiker war er aktiv, zunächst als Abgeordneter und später als Bürgermeister Santo Domingos. Er sei allen ein Vorbild gewesen, schrieb der dominikanische Musiker Juan Luis Guerra auf Twitter: „Du hast uns allen gezeigt, was Merengue ist. Danke, Don Johnny!“ (dpa)

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