Kurt Westergaard (86)
Kopenhagen - Der dänische Karikaturist Kurt Westergaard ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge tot. Er starb friedlich nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren, wie die Zeitung „Berlingske“ am Sonntag unter Berufung auf seine Familie meldete.
Westergaard wurde 2005 weltberühmt, als eine Reihe von Karikaturen des Propheten Mohammed in der Zeitung „Jyllands-Posten“ Dänemark in die größte außenpolitische Krise seit dem Zweiten Weltkrieg stürzte. Vier Monate nach der Veröffentlichung nahmen Menschen in vielen islamischen Ländern die Karikaturen zum Anlass für teilweise gewaltsame Massenproteste. Unter anderem wurden dabei auch Botschaften Dänemarks und sogar Norwegens attackiert, Dutzende Menschen kamen ums Leben.
Westergaard war nur einer von mehreren Karikaturisten, die einem Aufruf des „Jyllands-Posten“ nachgekommen waren. Doch seine Darstellung Mohammeds stieß auf die größte Empörung unter Muslimen. Sie zeigte den Propheten mit einem Turban in Form einer Bombe. Der studierte Deutsch-Lehrer, der seit den 80er Jahren als Karikaturist für die konservative dänische Zeitung tätig war, musste sich fortan mit Personenschützern umgeben. Im Jahr 2010 entkam er nur knapp einem Anschlag, als ein 28 Jahre alter Mann mit einer Axt in sein Haus eindrang.
Iván Noel (52)
Córdoba - Der spanische Filmregisseur Iván Noel wurde diesen Montag tot in seinem Wohnmobil in Alta Gracia, der Provinz von Córdoba, aufgefunden. Der Produzent und Komponist französisch-australischer Herkunft sah sich mit Missbrauchs-Vorwürfen konfrontiert. Gegen ihn wurde seitens der Justiz in Córdoba ermittelt. Auf seinem youtube-Kanal veröffentlichte er einige Stunden vor seinem Tod ein Video namens „Abschiedsbrief an meine Freunde“. In dem vier Minuten langen Video wird zunächst ein langer Text gezeigt, in dem es unter anderem heißt: „Wie meine engsten Freunde bereits wissen, spreche ich seit Jahren von der Möglichkeit, 'zu gehen', wann und wie ich will.“ Die genaue Todesursache wird noch untersucht. In dem verstörenden Video deutete der 52-Jährige jedoch am Ende an, Gift nehmen zu wollen.
Der Filmemacher, der sich vor allem in der unabhängigen Kinowelt einen Namen machte, emigrierte während Ermittlungen aufgrund sexuellen Missbrauchs nach Argentinien. Zuvor hatte Noel in Frankreich gelebt. Einige seiner Arbeiten sind „Limbo - Children of the Night“ (2013) und „Lamb of God“ (2020). (cld/dpa)
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