Benigno Aquino (61)
Manila - Der frühere philippinische Präsident Benigno „Noynoy“ Aquino ist tot. Das 15. Staatsoberhaupt des südostasiatischen Inselstaates starb am Donnerstag im Alter von 61 Jahren, wie die Regierung in Manila bestätigte. Medienberichten zufolge soll der Politiker, der von 2010 bis 2016 an der Spitze des Landes stand, schwer krank gewesen sein. „Wir sind dem ehemaligen Präsidenten für seinen Beitrag und seine Dienste für das Land dankbar und bitten unser Volk, für seine ewige Ruhe zu beten“, sagte Regierungssprecher Harry Roque. Die Flaggen wurden als Zeichen der Trauer auf halbmast gesetzt.
Aquino stammt aus einer berühmten und von vielen Philippinern verehrten Familie. Seine Eltern gelten bis heute als Legenden der Demokratiebewegung. Der Vater, Benigno „Ninoy“ Aquino, war einer der schärfsten Widersacher des ehemaligen Diktators Ferdinand Marcos und führte die Opposition aus dem Exil. 1983 wurde er bei seiner Rückkehr am Flughafen von Manila von Marcos-Schergen erschossen. Die Mutter, Corazón Aquino, wurde Marcos' Nachfolgerin und leitete eine neue Zeit auf den Philippinen ein.
Anders als seine charismatischen Eltern wirkte der Junggeselle Aquino junior aber eher blass. Andererseits brachte ihm sein skandalfreies Image als „Mann von nebenan“ Pluspunkte im Volk ein. Als innenpolitische Erfolge galten Aquinos Antikorruptionskampagne und ein Friedensabkommen mit muslimischen Rebellen auf der Insel Mindanao. Zudem legte das Land unter seiner Führung ein beachtliches wirtschaftliches Wachstumstempo vor.
Zedekia Ngavirue (88)
Windhuk - Zedekia „Zev“ Ngavirue, der namibische Chefunterhändler des unterschriftsreifen Aussöhnungsabkommens des südwestafrikanischen Staats mit der ehemaligen Kolonialmacht Deutschland, ist im Alter von 88 Jahren in der Hauptstadt Windhuk gestorben. Das Präsidialamt bestätigte am Donnerstag seinen Tod. Er war erst vor wenigen Tagen in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort war vor einer Woche auch einer der erbittertsten Kritiker des Abkommens zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit, Chief Vekuii Rukoro, nach einer Covid-19-Diagnose gestorben. In Windhuk gelten aktuell strikte Corona-Restriktionen wegen der herrschenden dritten Infektionswelle.
Namibias Parlament hat wegen der Corona-Pandemie die Debatte über das Abkommen vorübergehend ausgesetzt. Darin erkennt die Bundesregierung mehr als 100 Jahre nach den Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia die Gräueltaten an den Volksgruppen der Herero und Nama als Völkermord an. Die Nachkommen will Deutschland offiziell um Vergebung bitten und mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro unterstützen. Die Verhandlungen wurden von Beauftragten der beiden Regierungen geführt, Herero und Nama waren eng eingebunden. (dpa)
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