Ivan Havel (82)
Prag - Ivan Havel, der jüngere Bruder des Schriftstellers und früheren tschechischen Präsidenten Vaclav Havel, ist tot. Er starb bereits am vergangenen Sonntag im Alter von 82 Jahren in seinem Haus in Kosik bei Prag, wie die Vaclav-Havel-Bibliothek am Montag mitteilte. Mit seinem Bruder war Ivan Havel einer der Mitbegründer des Bürgerforums im November 1989, das eine wichtige Rolle beim Übergang zur Demokratie in der damaligen Tschechoslowakei spielte. Nach dem Tod Vaclav Havels im Dezember 2011 setzte er sich für dessen Erbe ein, unter anderem mit Publikationen und als Beirat in verschiedenen Stiftungen wie dem Dialogprojekt „Forum 2000“.
Beruflich ging Ivan Havel ganz andere Wege als sein künstlerisch veranlagter Bruder. Der Computerspezialist wurde zu einem gefragten Experten auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Zudem war er fast dreißig Jahre lang Chefredakteur der populärwissenschaftlichen Zeitschrift „Vesmir“ (Universum). Als Vaclav Havel in den 1970-er und 80-er Jahren als Regimegegner im Gefängnis saß, war Ivan Havel an einem regen Briefverkehr mit seinem Bruder beteiligt. Der Gedankenaustausch wurde in „Briefe an Olga“ veröffentlicht.
Die beiden Brüder stammten aus einer bedeutenden Prager Unternehmer- und Intellektuellenfamilie. In Interviews beschrieb Ivan Havel eine „glückliche Kindheit“ trotz des Zweiten Weltkriegs. Obgleich ihn nach der Wende manche wie einen Halbgott verehrt hätten, sei Vaclav Havel für ihn immer ein „normaler Mensch“ geblieben, sagte er vor drei Jahren dem tschechischen Rundfunk.
Maria Ilva Biolcati (81)
Rom/Mailand - Die italienische Schlager- und Chansonsängerin Milva ist tot. Das bestätigte ihre Sekretärin Edith Meier am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „La Rossa“, wie Maria Ilva Biolcati in Italien wegen ihrer roten Haare auch genannt wurde, starb demnach am vergangenen Freitagabend im Alter von 81 Jahren in Mailand.
Zuletzt hatte sie mit ihrer Vertrauten und Sekretärin Edith mitten im Zentrum Mailands gewohnt. „Milva war eine der stärksten Interpretinnen des italienischen Chanson“, teilte Italiens Kulturminister Dario Franceschini mit. Auf internationalen Bühnen sei sie erfolgreich geworden und habe den Namen ihres Landes hoch gehalten.
Maria Ilva Biolcati kam am 17. Juli 1939 als Tochter einer Schneiderin und eines Fischers in dem kleinen Ort Goro an der Adriaküste zur Welt. Doch sie musste früh mitanpacken und Geld für die Familie verdienen, als ihr Vater seinen Besitz verlor. Sie zog nach Bologna, nahm an einem Gesangswettbewerb teil und erhielt eine Gesangs- und Schauspielausbildung. Sie nahm Dutzende Alben auf, sang auf Tourneen und auf Theaterbühnen. Fast 20 Mal trat sie bei Italiens bedeutendstem Schlagerfestival in Sanremo auf - allerdings gewann sie nie.
Vom Schlagerstar schaffte sie den Sprung zur anerkannten Interpretin von Bertolt Brecht. Am Mailänder Piccolo Teatro war sie unter der Regie von Giorgio Strehler die Seeräuberjenny in der „Dreigroschenoper“. 2010 verließ sie die Bühne. In einem Brief, gepostet auf Facebook, teilte sie ihr Karriereende mit.
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