Prinz Philip (99)
London - Zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag ist Prinz Philip, Ehemann der britischen Königin Elizabeth II., gestorben. Der Herzog von Edinburgh sei am vergangenen Freitagmorgen im Alter von 99 Jahren friedlich auf Schloss Windsor bei London eingeschlafen, teilte der Buckingham-Palast im Namen der „zutiefst betrübten“ Queen mit. Erst vor wenigen Wochen war Philip nach erfolgreicher Herzoperation aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sein Tod gilt als großer Einschnitt für Großbritannien und das Königshaus und löste im Vereinigten Königreich sowie weltweit Trauer aus.
Die britische Krone verliert einen ihrer wichtigsten Vertreter in turbulenten Zeiten: Zuletzt sorgte ein Interview von Philips Enkel Harry und seiner Frau Meghan für ordentlich Unruhe im Königshaus. Auch die Vorwürfe gegenüber Philips Sohn Prinz Andrew, der mittlerweile keine offiziellen Termine mehr wahrnimmt, stehen weiter im Raum. Bei Ärger in der Familie soll Philip bis zuletzt wichtiger Berater für die Queen gewesen sein. Gemeinsam mit ihr hat er vier Kinder: Neben Thronfolger Prinz Charles und Andrew gehören auch Prinzessin Anne und Prinz Edward dazu. Die Thronfolge ist durch seinen Tod nicht betroffen.
Der Herzog von Edinburgh, so sein offizieller Titel, war seit 1947 mit Elizabeth verheiratet. Seit deren Krönung 1953 war er Prinzgemahl und galt als wichtigste Stütze der heute 94 Jahre alten Queen. Als fleißiger Royal ging er erst im Alter von 96 Jahren in den Ruhestand, sein letzter offizieller Auftritt war bei einer Militärparade der Royal Marines 2017 vor dem Buckingham-Palast. Ein Hintertürchen hatte sich „Rentner Philip“ jedoch offen gehalten - als gelegentlicher Begleiter der Queen bei Terminen. Der Prinzgemahl war Zeit seines Lebens für seinen Charme und Humor bekannt - und zugleich für seine rhetorischen Fehltritte: Helmut Kohl begrüßte er einmal mit „Reichskanzler“.
Philip wurde am 10. Juni 1921 als Prinz von Griechenland und Dänemark auf Korfu geboren. Er stammte aus einer Königsfamilie Griechenlands und hatte auch deutsche Wurzeln. Seine Kindheit und Jugend verliefen unglücklich: Die Familie musste von Griechenland ins Exil nach Frankreich fliehen. Während der Vater sich kaum um ihn kümmerte, wurde die Mutter psychisch krank. Als Ziehvater diente stattdessen sein Onkel mütterlicherseits, Lord Louis Mountbatten, dessen Nachnamen er später annahm. Dieser starb später bei einem Bombenattentat der IRA (Irisch-Republikanische Armee) - für Philip ein weiterer schwerer Schlag. Im Zweiten Weltkrieg diente der Herzog bei der britischen Marine. 1939 traf er erstmals die damals 13-jährige Elizabeth - es soll Liebe auf den ersten Blick gewesen sein.
Bernard Madoff (82)
Butner - Der wegen eines der größten Anlagebetrugsfälle der Finanzgeschichte zu 150 Jahren Haft verurteilte US-Börsenmakler Bernard Madoff ist tot. Entsprechende US-Medienberichte bestätigten US-Justizbehörden am Mittwoch auf Nachfrage. Madoff verstarb im Alter von 82 Jahren in einem Klinikum eines Gefängnisses im US-Bundesstaat North Carolina, wo er seine Strafe verbüßte. Madoff gilt als Mastermind eines Finanzschwindels historischer Dimension. Er hatte sich 2009 in elf Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter Betrug und Geldwäsche. Er hatte Investoren um Dutzende Milliarden Dollar gebracht, indem er über Jahrzehnte vermeintliche Traumgewinne durch Geld neuer Anleger vortäuschte. Als der Schwindel in der Finanzkrise aufflog, verloren viele ihre ganzen Ersparnisse.
Madoff hatte bereits im Februar 2020 in einem Interview mit der „Washington Post“ geklagt, sterbenskrank zu sein und in der Corona-Pandemie einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt, dem jedoch nicht stattgegeben worden war. Sein Anwalt hatte damals erklärt, dass Madoff an einer tödlichen Nierenkrankheit leide und wahrscheinlich nur noch weniger als 18 Monate zu leben habe. (dpa)
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