G. Gordon Liddy (90)
Washington - G. Gordon Liddy, eine der zentralen Figuren des Watergate-Skandals, der 1974 den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon zum Rücktritt zwang, ist tot. Der 90-Jährige sei am Dienstagmorgen in Mount Vernon im US-Bundesstaat Vermont gestorben, berichteten US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf dessen Sohn Thomas Liddy. Dieser habe die Ursache für den Tod nicht genannt, er sei jedoch nicht coronabedingt gewesen.
Der 1930 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborene Liddy interessierte sich Medienberichten zufolge früh für Nazi-Deutschland. Er habe einen „elektrischen Stoß“ in seinem Körper gespürt, wenn er Adolf Hitler im Radio gehört habe, zitierte ihn die „Washington Post“. Weltweite Bekanntheit erlangte Liddy später durch seine Rolle in einem der größten Politskandale in der jüngeren US-Geschichte, der Watergate-Affäre, benannt nach einem Gebäudekomplex in Washington. Dort befand sich das Hauptquartier der Demokratischen Partei, in das 1972 Einbrecher eindrangen, unter anderem um Abhöranlagen zu installieren. Der frühere FBI-Agent und Anwalt Liddy, der zu jener Zeit für die Wiederwahl des Republikaners Nixon arbeitete, war maßgeblich an der Planung und Ausführung beteiligt.
Nixon versuchte zunächst, die Affäre zu vertuschen. 1974 trat er als bislang einziger US-Präsident zurück. Liddy weigerte sich nach Angaben der „Washington Post“, bei der Aufklärung der Affäre mit Ermittlern und dem Kongress zu kooperieren. Auch Jahre später zeigte er keine Reue. „Ich würde es für meinen Präsidenten wieder tun“, sagte er dem Sender NBC zufolge.
Liddy wurde 1973 wegen Einbruchs, Verabredung zu einer Straftat und illegalen Abhörens zu 20 Jahren Haft verurteilt. 1977 reduzierte Präsident Jimmy Carter seine Gefängnisstrafe auf acht Jahre, davon verbüßte Liddy letztlich rund viereinhalb. Nach seiner Haftentlassung moderierte er viele Jahre lang eine umstrittene konservative Radiosendung und hatte als Schauspieler in den 1980ern Gastauftritte in Fernsehserien wie „Miami Vice“, „Airwolf“ und „MacGyver“. Mit seiner Frau Frances, mit der er bis zu ihrem Tod 2010 mehr als fünf Jahrzehnte lang verheiratet war, hatte Liddy fünf Kinder.
Sarah Obama (99)
Nairobi - Die Stief-Großmutter des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, Sarah Obama, ist in Kenia gestorben. Sie starb am Montagmorgen in einer Klinik in Kisumu im Westen des Landes im Alter von 99 Jahren, wie Staatschef Uhuru Kenyatta mitteilte. „Sie war eine Matriarchin, die die Obama-Familie zusammenhielt und eine Ikone von Familienwerten war“, sagte er. Sie werde für ihre philanthropische Arbeit in Erinnerung bleiben, vor allem für die Gemeindeprojekte, die sie in ihrer Heimatregion gestartet habe. Sarah Obama sei während einer Behandlung in einem Krankenhaus gestorben, nähere Details nannte Kenyatta aber nicht.
Sarah Obama wurde als das Oberhaupt der Obama-Familie gesehen. Sie war die dritte Frau von Barack Obamas Großvater väterlicherseits. Obamas Vater war Kenianer, seine Mutter US-Amerikanerin. Seine Eltern trennten sich, als er noch klein war. Als Obama 21 Jahre alt war, starb sein Vater. Erst als junger Erwachsener baute Obama eine engere Verbindung zu seiner kenianischen Familie auf. Barack Obama schrieb am Montag auf Twitter, dass er und seine Familie wegen des Verlusts „unserer geliebten Großmutter“ trauerten. „Wir werden sie schmerzlich vermissen, aber wir werden ihr langes und außergewöhnliches Leben in Dankbarkeit zelebrieren.“ (dpa)
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