Leopoldo Luque (71)
Buenos Aires/Mendoza - Über 50.000 Menschen sind in Argentinien bislang an Covid-19 gestorben. Zu den bekanntesten Opfern der Pandemie gehört Leopoldo Luque. Der Fußballer, der 1978 mit der argentinischen Nationalmannschaft Weltmeister wurde, starb am Montag im Alter von 71 Jahren in Mendoza. Während des WM-Turniers im eigenen Land steuerte der schnauzbärtige Mittelstürmer vier Tore bei. Angesichts der damaligen Militärdiktatur sagte Luque später, dass man auf den WM-Titel nicht stolz sein könne und das Weltturnier damals nicht in Argentinien hätte ausgetragen werden dürfen. Insgesamt gelangen ihm in seiner Länderspielkarriere von 1975 bis 1981 in 45 Partien 22 Treffer. Seine erfolgreichsten Jahre im Vereinsfußball erlebte Luque, der ursprünglich aus Santa Fe stammte, bei River Plate. Mit den „Millonarios“ wurde er zwischen 1975 und 1980 fünfmal argentinischer Meister.
Franz Jalics (93)
Er erlebte Argentinien von seiner schlimmsten Seite: Der Jesuit und Theologe Franz Jalics aus Ungarn war Mitte der Siebziger Jahre in Elendsvierteln von Buenos Aires tätig, ehe er 1976 verfolgt und zeitweise eingesperrt wurde. Am Samstag starb der Seelsorger im Alter von 93 Jahren in einem Seniorenheim in Budapest infolge einer Corona-Infektion, wie die Katholische Nachrichtenagentur KNA berichtete. Jalics konnte Argentinien im November 1976 verlassen und wirkte ab 1978 in Deutschland als Exerzitienleiter. Sein Schicksal geriet in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als der Journalist Horacio Verbitsky 2003 dem damaligen Erzbischof von Buenos Aires Jorge Bergoglio vorwarf, Jalics und dessen Ordensbruder Orlando Yorio während der Militärdiktatur im Stich gelassen zu haben. Bergoglio, heute Papst Franziskus, leitete damals die Jesuitenprovinz in Argentinien. Jalics betritt nach der Papstwahl im März 2013 die These von einer schuldhaften Verstrickung Bergoglios. Im Oktober desselben Jahres empfing Franziskus Jalics im Vatikan.
Françoise Cactus (57)
Berlin - Die Künstlerin und Musikerin Françoise Cactus ist tot. Sie starb am Mittwoch nach langer Krankheit in ihrer Wahlheimat Berlin, wie ihr Management bestätigte. Zuvor hatte der RBB-Sender Radio Eins über den Tod berichtet. Dort hatte Cactus als Moderatorin gewirkt. Die 1964 als Françoise van Hove im französischen Villeneuve-l'Archevêque in der Region Bourgogne geborene Cactus kam Mitte der 80er Jahre nach West-Berlin. Bekannt wurde sie vor allem als Sängerin und Schlagzeugerin der Band Stereo Total („Liebe zu dritt“, „Du bist schön von hinten“).
Özcan Akoc (81)
Hamburg - Der ehemalige HSV-Torwart und -Cheftrainer Özcan Arkoc ist tot. Nach Angaben des Fußball-Zweitligisten starb er am Mittwoch im Alter von 81 Jahren in Hamburg. Zuvor hatten mehrere Medien über den Tod des früheren Profis berichtet. Arkoc war 1967 von Austria Wien nach Hamburg gekommen. Seine Karriere hatte er in seiner Heimat bei Fenerbahce und Besiktas Istanbul begonnen. Er war der erste türkische Profi des HSV und bestritt bis 1975 insgesamt 159 Bundesliga-Spiele für die Hanseaten unter anderem neben Club-Idol Uwe Seeler. „Das ist eine sehr traurige Nachricht. Ötschi war ein Pfundskerl, der mir sehr ans Herz gewachsen war“, sagte der 84-jährige Seeler bei bild.de. Gleich bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den HSV am 19. August 1967 im Spiel bei Werder Bremen (4:1) sicherte sich Arkoc einen Platz in der Bundesliga-Historie. Er musste in der 20. Minute wegen einer Fingerverletzung gegen Erhard Schwerin ausgetauscht werden und war damit der erste Bundesliga-Profi, der nach der Einführung von Spielerwechseln zur Saison 1967/68 ausgewechselt wurde. Der HSV verewigte ihn auf der „Walk of Fame“ vor dem Volksparkstadion. (mc/dpa)
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