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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Felipe Quispe (78)

La Paz - Der bolivianische Indigenen-Führer Felipe Quispe - auch bekannt als „El Mallku“ - ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Dies bestätigte die Regierung des südamerikanischen Landes am Mittwoch unter Berufung auf die Familie. Demnach erlitt Quispe am Dienstag einen Herzstillstand. Er galt als einer der radikalsten Indigenen-Führer, der nicht nur Gleichberechtigung mit den Weißen forderte, sondern auch den Staat Bolivien in Frage stellte. Er bezeichnete ihn als Schöpfung spanischstämmiger Großgrundbesitzer.

Quispe trat in den 1990er Jahren zunächst als Chef der proindianischen Guerrillabewegung Tupak Katari (EGTK) in Erscheinung. Wegen Umsturzbestrebungen musste er fünf Jahre ins Gefängnis. Aus jener Zeit stammt von ihm der Satz: „Ich möchte nicht, dass meine Tochter Ihr Hausmädchen wird.“ Als Bauernführer sorgte er in den 2000er Jahren, als die Regierung die Wassergebühren drastisch erhöhen wollte, für landesweite Straßenblockaden. Die Präsidenten Hugo Banzer und Gonzalo Sánchez de Lozada zwang er zu Verhandlungen. Lozada brachten die Demonstrationen gar zu Fall.

2002 trat Quispe für die „Indigenistische Bewegung Pachackuti“ (MIP) selbst bei der Präsidentenwahl an, verlor aber. Von Evo Morales - von 2006 bis 2019 erster indigener Präsident Boliviens - distanzierte er sich. Bei den Regionalwahlen in dem Andenstaat im März wollte er für das Gouverneursamt von La Paz kandidieren.


Hans Staudacher (98)

Wien - Der österreichische Maler und Dadaist Hans Staudacher ist wenige Tage nach seinem 98. Geburtstag gestorben. Der gebürtige Kärntner sei in der Nacht zum Sonntag in Wien friedlich eingeschlafen, teilte der Galerist Ernst Hilger der Deutschen Presse-Agentur mit. Staudacher galt als der wichtigste österreichische Vertreter des Dadaismus und der „art informel“. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur APA vom Tod Staudachers berichtet.

Staudachers Arbeiten finden sich in zahlreichen Gruppenausstellungen. Am Anfang seiner Karriere konzentrierte er sich noch auf das Malen von Porträts und Landschaften. Nach seinem Umzug nach Wien 1950 schloss er sich den Künstlern der Wiener Sezession an. Bei Aufenthalten in Paris traf er auf die Kunstszene der „art informel“, die einen Gegenpol zur geometrischen Abstraktion bildete. Diese Kunstform beeinflusste ihn stark. Ab den 1960er Jahren nahm sein Werk zunehmend abstrakte Züge an.

Der internationale Durchbruch gelang dem Künstler mit seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig 1956, einer großen Ausstellung in Paris und dem Hauptpreis der Biennale in Tokio 1965. Seine abstrakten und oft sehr bunten Ölbilder mussten teilweise bis zu einem Jahr lang trocknen, weil sie so vielschichtig waren.

Bereits zu seinem 90. Geburtstag versprach der damalige Wiener Bürgermeister dem vielfach ausgezeichneten Staudacher ein Ehrengrab. Damals meinte Staudacher: „Es ist ungut, wenn man alt wird“, wie die APA schrieb. Österreichs Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer lobte das außergewöhnliche Lebenswerk Staudachers: „Er war ein vorausdenkender Künstler, der das Kunstleben Österreichs wesentlich bereichert hat, und der nichts Anderes wollte, als malen.“ (dpa)

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