Pierre Cardin (98)
Paris - Pierre Cardin hat die Mode revolutioniert und in über 70 Jahren ein wahres Imperium aufgebaut - nun ist der Designer im Alter von 98 Jahren gestorben. Das berichtete am Dienstag die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf seine Familie.
Mit Cardin hat Frankreich einen der größten Visionäre der Mode verloren. Denn der Designer hat nicht nur die futuristische Mode mitbegründet, sondern als erster seiner Branche Mode für die Masse entworfen und wie kein anderer seinen Namen weltweit vermarktet.
Cardin wurde mit seiner Schneiderkunst zu einem der reichsten Männer Frankreichs. Der Nachwelt hinterlässt er ein Mode-Imperium aus Hunderten Fabriken und Lizenzen weltweit. Aus seinem Reichtum hat er nie einen Hehl gemacht: Er könne sich alles leisten, wie er einst in einem Interview unbefangen erklärte.
Armando Manzanero (85)
Mexiko-Stadt - Der mexikanische Komponist Armando Manzanero ist mit 85 Jahren gestorben. Nach übereinstimmenden Medienberichten starb der beliebte Autor zahlreicher romantischer Bolero-Balladen am Montag in einem Krankenhaus in einem Vorort von Mexiko-Stadt an der Krankheit Covid-19. "Die mexikanische Musik verliert einen ihrer größten Komponisten", teilte das Kulturministerium des nordamerikanischen Landes mit. Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador nannte in seiner morgendlichen Pressekonferenz die Nachricht "sehr traurig".
Manzanero war am 7. Dezember 1935 in der Stadt Mérida auf der Yucatán-Halbinsel zur Welt gekommen. In jungen Jahren spielte der kleingewachsene Gentleman in Bars Klavier. Mit 15 Jahren schrieb er das erste von Hunderten Liedern. Einige davon wurden in seiner Heimat zu Klassikern, darunter "Esta tarde vi llover", "Adoro", "Contigo aprendí" und "Somos novios".
George Blake (98)
Moskau - Erst hat er für Großbritannien spioniert, dann für die Sowjetunion - nun ist der frühere Agent George Blake im Alter von 98 Jahren gestorben. Das teilte der russische Auslandsgeheimdienst SWR am Samstag in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge mit. "Er liebte unser Land aufrichtig." Blake habe die Leistung des sowjetischen Volkes im Zweiten Weltkrieg bewundert, sagte ein Sprecher. Er sei ein legendärer Geheimdienstoffizier gewesen.
Der 1922 in Rotterdam geborene Ex-Agent war nach dem Zweiten Weltkrieg als junger Spion für den britischen Geheimdienst nach Südkorea versetzt worden. Nach Ausbruch des Korea-Krieges 1950 geriet er in Gefangenschaft. Danach spionierte er für die Sowjetunion. Als das aufflog, verurteilte ihn ein britisches Gericht 1961 zu 42 Jahren Haft. 1966 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis. Er floh über Berlin nach Moskau. Seither lebte er in Russland.
Ivry Gitlis (98)
Paris - Der Geigenmusiker Ivry Gitlis ist tot. Der aus Israel stammende Künstler starb am Heiligabend in Paris im Alter von 98 Jahren, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Gitlis' Sohn David.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron würdigte am Freitag die Verdienste von Gitlis und nannte ihn einen der größten Violinisten seiner Zeit. Bereits im Alter von sieben Jahren gab er sein erstes Konzert. Der in Haifa geborene Geigenvirtuose war während seiner internationalen Karriere in den bekanntesten Konzerthäusern der Welt zu Gast.
Gitlis war nicht nur in der Klassik, sondern auch in anderen Musikgenres wie dem Jazz zu Hause, wie die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot erklärte. Er habe auch für die Rockgruppe Rolling Stones oder den Chansonnier Léo Ferré gespielt. Gitlis, Vater von vier Kindern, lebte in der französischen Hauptstadt.
Soumaïla Cissé (71)
Bamako - Der prominente malische Oppositionspolitiker Soumaïla Cissé ist nach Angaben seiner Partei gestorben. Er sei am Freitag in Paris gestorben, teilte Demba Traoré von der Partei Union für die Republik und die Demokratie (URD) mit, die von Cissé geleitet wurde. Die Todesursache war zunächst unklar.
Cissé wurde im März, während des Wahlkampfes für die Parlamentswahl in dem westafrikanischen Land, entführt und erst im Oktober wieder freigelassen. Vermutet wird, dass islamistische Terroristen dahinter steckten. Der Oppositionspolitiker bewarb sich mehrmals für das Präsidentenamt, zuletzt 2018, verlor aber jeweils in der zweiten Runde der Abstimmungen. Er war unter anderem Finanzminister. Cissé war viele Jahre der stärkste Gegner von Präsident Ibrahim Boubacar Keïta, der im August diesen Jahre vom Militär gestürzt wurde.
Achim Bäse (81)
Braunschweig - Eintracht Braunschweig trauert um den Kapitän seiner Meistermannschaft von 1967. Der langjährige Bundesligaspieler Achim Bäse verstarb bereits am 22. Dezember im Alter von 81 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in einem Braunschweiger Pflegeheim, teilte der Verein mit. "Diese Nachricht ist ein Schock für den Verein und für viele Fans. Achim Bäse wird als Mensch und als Sportler in Braunschweig unvergessen bleiben", sagte Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz. Bäse bestritt für die Braunschweiger insgesamt 321 Spiele und erzielte dabei 31 Tore. (dpa)
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