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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Karl Dall (79)

Hamburg/Lüneburg - Trauer in der deutschen Comedyszene: Der Schauspieler und Komiker Karl Dall ist tot. Er starb am Montag im Alter von 79 Jahren, wie seine Familie der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Dall habe sich von einem Schlaganfall, den er vor zwölf Tagen erlitten hatte, nicht mehr erholt. „Trotz Einsatz aller technologischen und intensivmedizinischen Maßnahmen ist er heute friedlich eingeschlafen, ohne vorher noch einmal das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Er hinterlässt eine Ehefrau, Tochter und Enkelin“, hieß es in dem Schreiben der Familie. „Er war nicht nur ein beliebter Komiker und Entertainer, sondern vor allem ein außergewöhnlich liebenswerter und netter Mensch.“

Dall moderierte als Blödelbarde und Kalauer-König im Fernsehen Talkshows, platzierte sich mit Schlagern wie „Diese Scheibe ist ein Hit“ und „Millionen Frauen lieben mich“ in den Charts und stand als Schauspieler in zumeist kleineren Rollen für diverse Komödien vor der Kamera. Mit Formaten wir „Dall-As“ (1985-1991 auf RTL) und „Jux und Dallerei“ (1992-1994) auf Sat.1 hatte der Entertainer auch eigene TV-Sendungen.

Erst Anfang November hatte Dall die Rolle des Alt-Rockstars Richie Sky in der ARD-Serie „Rote Rosen“ übernommen. In Lüneburg, wo die Telenovela gedreht wird, erlitt er dann am 11. November einen Schlaganfall mit Hirnblutungen - und erholte sich davon nicht mehr.

Begonnen hatte die Karriere des in Hamburg lebenden Ostfriesen, der wie sein Komiker-Kollege Otto Waalkes aus Emden stammte, 1967 mit der humoristisch-anarchistischen Gruppe Insterburg & Co („Ich liebte ein Mädchen“). Als sich die Blödel-Truppe 1979 trennte, hatte Dall bereits Kontakte zum Fernsehen geknüpft. In den 80er Jahren war er häufig in der Sendung „Verstehen Sie Spaß?“ - als der Mann am Filmprojektor und der Spaßanrufer am Telefon - an der Seite des Moderatorenpaares Paola und Kurt Felix zu sehen.

Seine Karriere brachte der Blödelbarde vor allem Mitte der 80er Jahre mit seinem Einstieg beim frisch gegründeten Privatsender RTL auf Touren. Als Schauspieler stand er für zahlreiche Produktionen vor der Kamera, darunter viele Komödien bis hin zu Erotikfilmchen wie „Sunshine Reggae auf Ibiza“ (1983). Zuletzt war er gelegentlich in TV-Serien wie „Notruf Hafenkante“ und „Großstadtrevier“ mit von der Partie. Von der Tourneebühne verabschiedete sich Dall 2017 nach 50 Jahren. Zur Ruhe setzen wollte er sich aber nicht, wie er ankündigte.


Kamila Mouckova (92)

Prag - Die frühere tschechoslowakische Nachrichtensprecherin und Fernsehlegende Kamila Mouckova ist tot. Sie starb bereits am Dienstag im Alter von 92 Jahren, wie das tschechische öffentlich-rechtliche Fernsehen CT bekanntgab. Am 21. August 1968 hatte Mouckova live über den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die damalige CSSR berichtet, obwohl sowjetische Soldaten mit vorgehaltener Maschinenpistole hinter ihrem Rücken im Studio standen. „Ich hatte eine solche Wut, dass mich das überhaupt nicht abgehalten hat. Ich hatte keine Angst“, berichtete sie später einmal in einem Zeitzeugeninterview.

Später beteiligte sich Mouckova an Untergrundsendungen gegen die Besatzer. Ihr Engagement brachte ihr den Rauswurf aus dem Fernsehen ein. Bis zur Wende von 1989 arbeitete sie unter anderem als Putzfrau und Verkäuferin. Sie gehörte zu den Unterzeichnern der Charta 77 für mehr Bürgerrechte um den Dissidenten und späteren ersten freigewählten Präsidenten Vaclav Havel.

Mouckova war als Tochter eines hochrangigen kommunistischen Funktionärs aufgewachsen. Sie begann ihre Karriere als Rundfunksprecherin und wechselte 1956 als Nachrichtensprecherin zum noch jungen Fernsehen. Sie wurde damit zu einer der ersten Frauen in einer bis dahin reinen Männerdomäne. Sie erhielt in den letzten Jahren mehrere Auszeichnungen, darunter die tschechische Verdienstmedaille und den Arnost-Lustig-Preis.

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