Angela Lansbury (96)
Los Angeles - 75 Jahre lang stand sie vor der Kamera. Dreimal war sie für einen Oscar nominiert, mehrfach für den Emmy-TV-Preis. Sie räumte sechs Golden-Globe-Trophäen ab und gewann dazu fünf Tony-Awards für ihre Bühnenauftritte. Angela Lansbury ist am Dienstag, nur fünf Tage vor ihrem 97. Geburtstag, gestorben. Sie sei „friedlich” im Schlaf gestorben. Mit ihrer Hauptrolle in der TV-Serie „Mord ist ihr Hobby” (im Original „Murder, She Wrote”) verschaffte sich Lansbury wohl die meisten Fans. Mit zwölf Jahren Laufzeit war es eine der erfolgreichsten Detektiv-Serien des US-Fernsehens. 1996 löste Lansbury als neugierige Hobby-Detektivin Fletcher ihren letzten Fall. Lansbury habe ein „absolut wunderbares Vermächtnis” hinterlassen, schrieb Oscar-Preisträgerin Viola Davis (57). Sie habe Generationen von Schauspielern inspiriert, nach besseren Leistungen zu streben. Geboren wurde sie 1925 im Londoner East End. Früh folgte sie dem Beruf ihrer Mutter. Die irische Schauspielerin Moyna MacGill zog während des Zweiten Weltkriegs mit ihren vier Kindern erst nach New York, dann nach Los Angeles.
Herbert Tennigkeit (85)
Hamburg - Jüngere Zuschauer kennen ihn als Stimme des Schurken Skeletor, ältere eher als Dr. Laudann aus der „Schwarzwaldklinik”: Der Schauspieler und Hörspielsprecher Herbert Tennigkeit ist tot. Der Charakterdarsteller starb bereits am Montag in seiner Heimatstadt Hamburg. Er sei in einer Klinik mit 85 Jahren „friedlich eingeschlafen”. Tennigkeits Paraderolle war der Anästhesist Dr. Laudann in der ZDF-Kultserie „Die Schwarzwaldklinik”. Auch in Jugend-Hörspielreihen des Audiolabels Europa wie „Die drei ???” und „Fünf Freunde” wirkte Tennigkeit mit, ebenso in Karl-May-Vertonungen wie „Durchs wilde Kurdistan”. TV-Auftritte hatte er mehrmals in „Tatort”-Krimis und bei der Reihe „Das Traumschiff”. Tennigkeit, der 1937 in der Nähe von Tilsit (heute im russischen Gebiet Kaliningrad gelegen) geboren wurde, galt als einer der letzten großen Rezitatoren für literarische Texte in ostpreußischer Mundart.
Anna Wahlgren (80)
Stockholm - Die schwedische Schriftstellerin Anna Wahlgren ist tot. Nach längerer Krankheit sei sie am Freitag in ihrem Haus im indischen Goa verstorben, teilte ihre Tochter Isadora Cugler der schwedischen Nachrichtenagentur TT mit. Wahlgren wurde 80 Jahre alt. Zu ihren bekanntesten - und umstrittenen - Werken zählte „Barnaboken” (Das Kinderbuch) aus dem Jahr 1983, in dem die neunmalige Mutter Eltern Ratschläge für die Erziehung von bis zu 16 Jahre alten Kindern gibt. Zu ihren Kindern gehörte die 2019 verstorbene Literaturwissenschaftlerin Sara Danius, die vor ihrem Tod mehrere Jahre lang Ständige Sekretärin der für den Literaturnobelpreis zuständigen Schwedischen Akademie gewesen war.
Andreas Schnieders (55)
Lingen - Der frühere Top-Amateurboxer Andreas Schnieders ist im Alter von 55 Jahren gestorben. Der Lingener starb bereits in der vergangenen Woche, wie die Polizei Emsland und der Vorsitzende Hans-Hermann Bünger vom Boxverband Weser-Ems bestätigten. Nach Angaben der Polizei hat sich Schnieders selbst getötet. Zuvor hatte die „Nordwest-Zeitung” über den Tod berichtet. In den 1980er- und 1990er-Jahren war Schnieders sechsmal deutscher Meister im Superschwergewicht. 1988 nahm er an den Olympischen Spielen in Seoul teil - dabei schied er im Viertelfinale aus. 1989 und 1991 trat er jeweils bei der Weltmeisterschaft an, 1991 wurde er Vize-Europameister. Nach seinem Karriereende 1994 zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Günter Lamprecht (92)
Bonn - Der mit Fassbinder-Filmen und als "Tatort"-Kommissar berühmt gewordene Schauspieler Günter Lamprecht ist tot. Er starb am 4. Oktober im Alter von 92 Jahren in Bad Godesberg in Bonn, wie seine Agentin Antje Schlag am Freitag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Für seine Paraderolle des Franz Biberkopf in Rainer Werner Fassbinders Mehrteiler "Berlin Alexanderplatz" wurde Lamprecht von Kritik und Publikum gefeiert. Popularität erlangte er in den 90er Jahren durch die Rolle des Berliner "Tatort"-Kommissars Franz Markowitz (Foto). Lamprecht wurde am 21. Januar 1930 in Berlin geboren. Kurz vor Kriegsende wurde er noch als Hitlerjunge eingezogen und in den letzten Kriegstagen verwundet. Ab 1953 nahm er privaten Schauspielunterricht in Berlin. Er debütierte am Schiller-Theater, es folgte ein festes Engagement am Schauspielhaus Bochum, wohin er nach Stationen auf allen bedeutenden Bühnen Deutschlands 1974 zurückkehrte und unter Peter Zadek spielte. Hier traf er auch das erste Mal auf Rainer Werner Fassbinder. Insgesamt spielte Lamprecht circa 75 Haupt- und Titelrollen am Theater. Seine erste Film-Hauptrolle spielte Lamprecht 1976 in "Das Brot des Bäckers" und gewann damit den Lubitsch-Preis. Es folgten weit mehr als 150 Film- und Fernsehrollen, begleitet von zahlreichen Ehrungen. (eew/dpa)
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