James Lovelock (103)
London - An seinem 103. Geburtstag ist der britische Wissenschaftler James Lovelock gestorben, der Mit-Urheber der sogenannten Gaia-Hypothese. Britische Medien berichteten das Lovelock am Dienstagabend in Gegenwart von Familienmitgliedern in seinem Haus im südwestenglischen Gebiet Dorset starb. Die Gaia-Theorie gilt als wichtiger Beitrag zur Ökologie. Sie besagt, dass die Erde als ein sich selbst regulierender Organismus fungiert, der aus all seinen Lebensformen besteht. „Viele Menschen halten es für unsere wichtigste Aufgabe, den Planeten zu retten, aber das ist mit Sicherheit vermessen”, sagte Lovelock einmal. Geboren 1919, arbeitete der Chemiker, Biophysiker und Mediziner in den 1960er Jahren als freier Wissenschaftler für die US-Weltraumbehörde Nasa. Früh warnte der Brite vor den Folgen des Klimawandels. Die Zeitung „Guardian” würdigte, Lovelocks Entdeckungen hätten „einen immensen Einfluss auf unser Verständnis der globalen Auswirkungen der Menschheit und auf die Suche nach außerirdischem Leben” gehabt.
Stefan Soltesz (73)
München - Der Dirigent Stefan Soltesz ist während einer Vorstellung im Münchner Nationaltheater zusammengebrochen und anschließend gestorben. Mit Entsetzen und großer Trauer gebe die Bayerische Staatsoper den Tod des 73-Jährigen bekannt. Der Vorfall ereignete sich demnach am Freitagabend, während Soltesz die Komische Oper „Die schweigsame Frau” dirigierte. Der in Ungarn geborene Soltesz studierte den Angaben zufolge Dirigieren, Komposition und Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Nach Stationen als Dirigent in Wien und Graz und als musikalischer Assistent von Karl Böhm, Christoph von Dohnányi und Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen sei er Dirigent der Staatsoper Hamburg, der Deutschen Oper Berlin sowie Generalmusikdirektor am Staatstheater Braunschweig gewesen.
David Trimble (77)
Belfast - Der nordirische Friedensnobelpreisträger David Trimble ist tot. Der Co-Architekt des Karfreitagsabkommens und erste nordirische Regierungschef sei nach kurzer Krankheit am Montag im Alter von 77 Jahren gestorben. Der frühere Chef der protestantisch-unionistischen Partei UUP, die für die Union mit Großbritannien eintritt, machte sich gegen interne Widerstände für einen Kompromiss mit der katholisch-republikanischen Seite stark. Daraus entstand das Karfreitagsabkommen, das 1998 den jahrzehntelangen Bürgerkrieg in der britischen Provinz beendete. Dafür erhielten Trimble und sein katholischer Kollege John Hume im selben Jahr den Friedensnobelpreis. Der irische Ex-Regierungschef Bertie Ahern würdigte Trimble. Er sei in schwierigen Zeiten vorangegangen, sagte Ahern.
Paul Sorvino (83)
Los Angeles - Der US-amerikanische Schauspieler Paul Sorvino, der in Filmen wie „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia” und „Nixon” mitspielte, ist tot. Sorvino starb am Montagmorgen eines natürlichen Todes. Die Frau des Schauspielers, Dee Dee Sorvino, sei an seiner Seite gewesen. Er habe in den letzten Jahren gesundheitliche Probleme gehabt, hieß es in der Mitteilung. Sorvino wurde 83 Jahre alt. Der Schauspieler hatte drei Kinder, darunter die Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino (54, „Geliebte Aphrodite”). „Mein Herz ist zerissen”, schrieb Mira Sorvina auf Twitter. Er sei der „wunderbarste” Vater gewesen. Der in New York geborene Schauspieler italienischer Abstammung stand ab den 1970er Jahren vor Film- und Fernsehkameras. Seine bekannteste Rolle war der Mafioso Paul Cicero in „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia” (1990). Mit Sorvino ist nun innerhalb weniger Wochen ein weiterer Schauspieler der „GoodFellas”-Besetzung gestorben. Anfang Juli starb Tony Sirico mit 79 Jahren, Ende Mai Ray Liotta mit 67 Jahren.
Bob Rafelson (89)
New York - Der US-Regisseur Bob Rafelson ist tot. Rafelson sei bereits am Samstag im Alter von 89 Jahren im US-Bundesstaat Colorado an Lungenkrebs gestorben, berichteten US-Medien unter Berufung auf Gabrielle Taurek, die Rafelson 1999 geheiratet hatte. Der 1933 in New York geborene Rafelson hatte auch als Autor, Produzent und Musiker gearbeitet und gehörte zu den sogenannten „New Hollywood”-Regisseuren, die ab den 1960er Jahren die Filmindustrie wiederbelebten. Zu den erfolgreichsten Filmen von Rafelson gehören „Five Easy Pieces – Ein Mann sucht sich selbst”, „Mister Universum” und „Wenn der Postmann zweimal klingelt”.
Inger Alfvén (82)
Stockholm - Die schwedische Schriftstellerin Inger Alfvén ist tot. Wie ihre Familie der schwedischen Nachrichtenagentur TT mitteilte, verstarb sie in der Nacht zum Dienstag im Alter von 82 Jahren. Ihren Durchbruch hatte die 1940 in Stockholm geborene Alfvén mit „Dotter till en dotter” (1977) und „S/Y Glädjen” (1979). Ins Deutsche übersetzt wurden von ihr später unter anderem „Elefantens öga” (deutscher Titel: Wie Muscheln am Strand) und „En moder har fyra döttrar” (Vier Töchter). Wiederkehrende Themen ihres Werks waren dabei existenzielle und moralische Konflikte, die sich um die Rollen der Geschlechter, um Liebe und um Einsamkeit drehten. (eew/dpa)
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