Uwe Seeler (85)
Hamburg - Fußball-Legende Uwe Seeler ist tot. Der 72-malige Nationalspieler und DFB-Ehrenspielführer starb am Donnerstag im Alter von 85 Jahren, wie sein früherer Verein Hamburger SV bestätigte. Seeler war bei vier WM-Turnieren dabei, war Vizeweltmeister 1966 in England und WM-Dritter 1970 in Mexiko. Er war als einer der besten Mittelstürmer seiner Zeit. Von 1952 bis 1973 stürmte „Uns Uwe” für den HSV und war 16 Jahre Mitglied der deutschen Nationalelf. Aufgrund seiner Verdienste um den deutschen Fußball war er zum Ehrenspielführer der Nationalmannschaft ernannt worden. Die Popularität des einstigen Torjägers gründete sich nicht nur auf dem sportlichen Ruhm, sondern auch auf seinen menschlichen Qualitäten. „Das Schönste auf der Welt ist doch, normal zu sein”, meinte der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes. „Ich bin stinknormal, und das gefällt mir.” Deutschlands erster Fußballer des Jahres hatte zuletzt öfter mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Seit einem Autounfall 2010 war er auf dem rechten Ohr taub und beklagte Gleichgewichtsprobleme. Zudem bekam Seeler einen Herzschrittmacher und musste sich einen Tumor in der Schulter entfernen lassen. Mit Ehefrau Ilka war er mehr als 63 Jahre verheiratet. Aus ihrer Ehe sind drei Töchter hervorgegangen. Ihr Enkel Levin Öztunali ist eine feste Größe in der Fußball-Bundesliga.
Sylvia Molloy (83)
New York - Die argentinische Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Essayistin Sylvia Molloy, bekannt für ihre Werke „En breve cárcel”, „El común olvido” und „Desarticulaciones”, starb am Donnerstag im Alter von 83 Jahren. Dies wurde von ihrem Verlag Eterna Cadencia bestätigt. „Sylvia Molloy ist verstorben. Unendliche Traurigkeit. Wir werden sie sehr vermissen", lautete die überraschende Botschaft. Sie war 83 Jahre alt und lebte in New York. Nach Angaben litt sie an Krebs.
Die 1938 in Buenos Aires geborene Schriftstellerin, Redakteurin und Lehrerin ist auch dafür bekannt, dass sie sich in ihren literarischen Werken als eine der ersten mit LGBT-Themen auseinandersetzt und die Autobiografie als Genre erforscht. Sie promovierte in vergleichender Literaturwissenschaft an der Universität in Paris und war Stipendiatin der Guggenheim Foundation, des National Endowment for the Humanities, Social Science Research Council und der Civitella Ranieri Foundation. Sie lehrte an den Universitäten Yale und Princeton und wurde 1974 als erste Frau Professorin an der Princeton University. Im Jahr 2007 gründete sie an der New York University den Masterstudiengang für kreatives Schreiben auf Spanisch, den ersten in den Vereinigten Staaten.
Claes Oldenburg (93)
New York - Der Pop-Art-Künstler Claes Oldenburg ist tot. Oldenburg sei am Montag im Alter von 93 Jahren in New York gestorben, sagte eine Sprecherin der Pace-Galerie, die den Künstler seit 1960 vertrat. „Ich hatte die Ehre, eine großartige Freundschaft mit einem der radikalsten Künstler des 20. Jahrhunderts zu haben”, wurde Galerie-Gründer Arne Glimcher zitiert. Oldenburg hatte die vor allem auf Drucken und Gemälden stattfindende Pop-Art der 1960er zur Skulptur emporgehoben und Konsumobjekte auf humorvolle Weise in einen neuen Kontext gesetzt. Mit Andy Warhol und Roy Lichtenstein zählte er zu den größten Vertretern der Strömung. Geboren wurde Claes Thure Oldenburg 1929 in Stockholm, einige Jahre später zog die Familie in die USA. Er studierte in Yale, besuchte dann aber das Art Institute of Chicago und illustrierte für Magazine. Die Kunstwelt empfing ihn mit Begeisterung - auch in Deutschland. In Kassel haute der mehrfache Documenta-Künstler eine zwölf Meter hohe Spitzhacke in das Fulda-Ufer.
Herbert W. Franke (95)
München - Der Künstler, Physiker und Science-Fiction-Autor Herbert W. Franke ist tot. Er sei am Samstag im Alter von 95 Jahren im Kreise seiner Familie im oberbayerischen Egling gestorben, teilte ein PR-Berater mit. Der in Österreich geborene Franke galt als Pionier der Computerkunst und Vordenker des Metaverse, eines digitalen Raums. 1979 hatte er das Festival Ars Electronica in Linz mitbegründet. Seine Frau Susanne Päch meldete sich nach dem Tod ihres Ehemannes auf dessen Twitteraccount zu Wort. „Herbert nannte sich gerne den Dinosaurier der Computerkunst”, schrieb sie. Er sei in dem Wissen gestorben, dass eine Gemeinschaft von Künstlern und Kunstbegeisterten seine Arbeit zutiefst schätzen und sich um seine Kunst und sein Vermächtnis kümmern. Franke war auch Mitglied der Schriftstellervereinigung PEN Deutschland und schrieb Science-Fiction-Werke wie „Der grüne Komet”. Auch Lehraufträge hatte er, unter anderem an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Akademie der Bildenden Künste in München. Das österreichische Bundeskulturministerium verlieh ihm 2007 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.
Ivana Trump (73)
Washington - Ivana Trump, die erste Ehefrau des früheren US-Präsidenten Donald Trump, ist im Alter von 73 Jahren gestorben. „Unsere Mutter war eine unglaubliche Frau - eine Kraft in der Wirtschaft, eine Weltklasse-Sportlerin, eine strahlende Schönheit und eine fürsorgliche Mutter und Freundin”, teilte die Familie am Donnerstag mit. Die Hintergründe des Todes waren zunächst unklar. Vor dem Haus in Manhattan, in dem Ivana Trump bis zuletzt gelebt hatte, versammelten sich am Freitag Dutzende Schaulustige und Journalisten. Die New Yorker Polizei habe am Donnerstag auf einen Notruf reagiert und die leblose Frau in ihrem Haus entdeckt. Die „New York Times” schrieb, die Polizei ermittle, ob Ivana Trump die Treppe heruntergestürzt sei. Es gebe keinen Hinweis auf ein gewaltsames Eindringen in das Haus und es handle sich möglicherweise um einen Unfall. Donald Trump äußerte sich zum Tod seiner Ex-Frau: „Sie war eine wunderbare, schöne und erstaunliche Frau, die ein großartiges und inspirierendes Leben führte.” Ivana Marie Zelnícková wurde 1949 im heutigen Tschechien geboren. Sie verließ ihre Heimat und wanderte nach Kanada aus, wo sie in den 70er Jahren eine Modelkarriere begann. In New York traf sie Donald Trump, den sie 1977 heiratete. In der Folge übernahm sie zahlreiche Posten im Firmen-Konglomerat ihres Mannes und spielte eine zentrale Rolle bei seinen Geschäften.
Jürgen Heinsch (82)
Rostock - Der siebenmalige DDR-Nationaltorhüter Jürgen Heinsch ist tot. Der ehemalige Spieler und Trainer von Hansa Rostock ist nur wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag gestorben, wie der Fußball-Zweitligist am Freitag mitteilte. Der gebürtige Lübecker gehörte 1964 zum Team, das bei den Olympischen Spielen in Tokio Bronze gewann. Für die gesamtdeutsche Olympia-Mannschaft hatte sich das DDR-Team in der internen Qualifikation gegen die westdeutsche Amateur-Auswahl durchgesetzt. Heinsch bestritt knapp 200 Partien für die Rostocker. Viermal wurde er mit dem Team Vizemeister, zweimal war er Pokalfinalist. Später war Heinsch Coach des FC Hansa - als Co- wie auch als Cheftrainer. Zudem war er als Scout und im Nachwuchsbereich des Clubs tätig. (eew/dpa)
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