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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Klaus Lemke (81)

München - Mit dem filmischen Mainstream konnte Regisseur Klaus Lemke nichts anfangen. Seine Arbeiten polarisierten und provozierten. Radikal lenkte er den Blick auf soziale Schwachstellen. Jetzt ist Lemke im Alter von 81 Jahren gestorben, wie am Freitag das ZDF bestätigte. Die bayerische Landeshauptstadt war für den in Landsberg/Warthe im heutigen Polen geborenen Regisseur zum Mittelpunkt seines Schaffens geworden - und die Stadt ehrte ihn 2010 mit dem Münchner Filmpreis für „Schmutziger Süden” und 2014 mit einer eigenen Reihe beim Filmfest. Zuletzt war Lemke Ende Juni noch beim Filmfest München aufgetreten - körperlich schon sichtlich angeschlagen. Viele seiner Filme brachten ihm Erfolg und Preise ein, angepasst hat der Schauspieler sich deswegen aber nie. „Deutsches Staatskino ist ein bis zur Hilflosigkeit subventionierter Kaffeeklatsch”, polterte Lemke im Interview zu seinem 80. Geburtstag. „Wieder hat ein großer Mann des deutschen Films die Bühne verlassen”, schrieb der Münchner Künstler Flatz, der mit Lemke befreundet war. „Er wird fehlen.”


Tony Sirico (79)

Los Angeles - Der US-Schauspieler Tony Sirico, vor allem durch die Mafiaserie „Die Sopranos” bekannt, ist tot. Er sei am Freitag in einem Pflegeheim im US-Staat Florida gestorben. Die Todesursache sei noch nicht bekannt. Sirico habe aber seit mehreren Jahren an Demenz gelitten. Der Schauspieler wurde 79 Jahre alt. In der Hit-Serie „Die Sopranos” (1999 bis 2007), über die Machenschaften einer Mafia-Familie in New Jersey, spielte Sirico den Mafioso Paulie „Walnuts” Gualtieri. Der in New York geborene Italo-Amerikaner spielte in Dutzenden Film- und Fernsehproduktionen mit. Martin Scorsese holte ihn 1990 für das Mafia-Drama „GoodFellas” vor die Kamera. Regisseur Woody Allen gab Sirico häufig Nebenrollen, darunter in Filmen wie „Bullets Over Broadway”, „Geliebte Aphrodite”, „Café Society” und „Wonder Wheel”.


Luis Echeverría Álvarez (100)

Cuernavaca/Mexiko-Stadt - Der ehemalige mexikanische Präsident Luis Echeverría Álvarez ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Der aktuelle Präsident Andrés Manuel López Obrador sprach den Angehörigen auf Twitter sein Beileid aus. Nach Medienberichten starb Echeverría zu Hause in der Stadt Cuernavaca. Zur Todesursache gab es zunächst keine Angaben. Echeverría regierte das nordamerikanische Land von 1970 bis 1976. Im Jahr 2006 wurde er der erste mexikanische Ex-Präsident, der angeklagt wurde - im Zusammenhang mit der blutigen Niederschlagung eines friedlichen Studentenprotests am 2. Oktober 1968. Menschenrechtsorganisationen sprechen von mehr als 300 Toten. Zur Zeit des Vorfalls war Echeverría Innenminister. Er wurde wegen mutmaßlichen Völkermordes vor Gericht gebracht, nach mehr als zwei Jahren unter Hausarrest aber freigesprochen. Echeverría gehörte der Partei der Institutionellen Revolution (PRI) an, die Mexiko von 1929 bis 2000 autoritär regierte.


Barbara Thompson (77)

London - Die britische Jazz-Saxofonistin Barbara Thompson ist tot. Die Musikerin sei am Samstag im Alter von 77 Jahren gestorben. Thompson war mit Colosseum-Schlagzeuger Jon Hiseman verheiratet, der 2018 starb. Das Paar hat zwei Kinder. 1997 erkrankte Thompson an Parkinson. Bekanntgeworden in den 1970er Jahren, spielte die Musikerin unter anderem mit Manfred Mann zusammen. 1978 lernte sie den Komponisten Andrew Lloyd Webber kennen und arbeitete mit ihm an seinen Musicals „Cats” und „Starlight Express”. 1996 wurde sie vom britischen Königshaus für ihre Verdienste um die Musik mit einem Orden ausgezeichnet. „Meine Mutter hatte den außergewöhnlichsten Geist – sie gab nie auf, aber ihr Körper ließ sie schließlich nach einem tapferen, über 25 Jahre währenden Kampf gegen Parkinson und Komplikationen mit ihrem Herzen gegen Ende im Stich”, schrieb Thompsons Tochter Ana Gracey.


Monty Norman (94)

London - Der britische Sänger, Texter und Filmkomponist Monty Norman, der die berühmte Titelmelodie für die James-Bond-Filme geschrieben hat, ist tot. Das wurde auf der offiziellen Website des Musikers bekannt gegeben. Norman sei am Montag nach kurzer Krankheit gestorben. Monty Norman wurde 94 Jahre alt. 1962 hatte Norman die Musik für „James Bond - 007 jagt Dr. No”, den ersten Kinofilm um den berühmten Geheimagenten, komponiert. Monty Norman hatte sich in den 1950er Jahren zunächst als Sänger in Big Bands einen Namen gemacht, bevor er als Texter und Komponist erfolgreich wurde. Der gebürtige Londoner schrieb unter anderem Songs für Cliff Richard und Count Basie und schuf diverse Shows und Musicals für das Londoner West End.


Johannes Willms (74)

München/Mainz - Der Erfinder der ZDF-Büchersendung „Das Literarische Quartett”, Johannes Willms, ist tot. Der Historiker und Publizist starb in der Nacht zu Dienstag im Alter von 74 Jahren in München, wie die „Süddeutsche Zeitung” und das ZDF berichteten. Willms sei 1978 vom Hessischen Rundfunk zum ZDF gekommen, erinnerte der Sender. „Von 1988 bis 1992 leitete er Deutschlands ältestes Kulturmagazin „aspekte", dem er zuvor bereits als Redakteur angehörte.” Von 1993 bis 2000 leitete Willms das Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung” und ging anschließend als Kulturkorrespondent der „SZ” nach Paris. 2009 erhielt er den Prix de l'Académie de Berlin. „Als Historiker und als Journalist hochgeschätzt perfektionierte Johannes Willms die Kunst, ein großes Publikum engagiert, differenziert und kritisch zu informieren, dabei äußerst unterhaltsam zu sein, und trotz aller Deutlichkeit stets verbindlich zu bleiben” so ZDF-Kulturchefin Anne Reidt.


José Eduardo dos Santos (79)

Barcelona/Luanda - Der ehemalige Präsident Angolas, José Eduardo dos Santos, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Er sei nach langer Krankheit am Freitag in einer Klinik in Barcelona verstorben, teilte die Regierung des südwestafrikanischen Landes in Luanda mit. Dos Santos war von 1979 bis 2017 Staatschef. Der Langzeitpräsident regierte Angola, wo jahrzehntelang ein Bürgerkrieg herrschte, mit harter Hand. Neben Nigeria zählt Angola zu den größten Ölproduzenten Afrikas, ist aber nach UN-Angaben dennoch eines der ärmsten Länder weltweit. Dos Santos und seiner Familie wurden Korruption und Vetternwirtschaft vorgeworfen. (eew/dpa)


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