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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Jürgen Schadeberg (89)

Johannesburg/Madrid - Der Fotograf Jürgen Schadeberg, der einige der wichtigsten Ereignisse der Apartheid dokumentierte, ist tot. Er sei am Samstag im Alter von 89 Jahren an Gesundheitsproblemen in Folge eines Schlaganfalls gestorben, sagte seine Ehefrau Claudia Schadeberg am Montagabend. Schadebergs Bilder des Anti-Apartheid-Kämpfers und ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, sind weltweit berühmt. Der Fotograf, Filmemacher und Journalist wurde 1931 in Berlin geboren und arbeitete für die Deutsche Presse-Agentur in Hamburg, bevor er 1950 nach Südafrika ging. Als leitender Fotograf und Bildredakteur des Lifestyle-Magazins „Drum“ fotografierte er die blühende Jazz-Szene der Townships sowie Schlüsselereignisse in Südafrikas Geschichte, etwa das Massaker von Sharpeville 1960. In den 1960ern und 1970ern lebte und arbeitete er unter anderem in London, New York, Spanien und Frankreich, bevor er 1985 nach Südafrika zurückkehrte. Sein Foto, das Nelson Mandela bei einem Besuch seiner ehemaligen Gefängniszelle auf Robben Island 1994 zeigt, wurde von The Photographers Gallery in London in die Liste der 50 denkwürdigsten Bilder des 20. Jahrhunderts gewählt. Schadebergs Lebenswerk wurde unter anderem in dem 2004 erschienenen Film „Drum - Wahrheit um jeden Preis“ gewürdigt. Zuletzt lebte der Fotograf mit seiner Ehefrau vor allem in Spanien, wie Claudia Schadeberg sagte. Das Paar hat demnach ein Fotoarchiv, das sieben Jahrzente der Fotografie in Südafrika und Europa beinhaltet.

Chadwick Boseman (43)

Los Angeles - Der amerikanische Schauspieler Chadwick Boseman, der als «Black Panther»-Star bekannt wurde, ist tot. Der 43-Jährige sei an Krebs gestorben, teilte seine Familie am Freitagabend „mit unermesslicher Trauer“ auf Twitter und Instagram mit. Demnach litt der schwarze Darsteller seit 2016 an Darmkrebs. Er sei in seinem Haus im Kreise seiner Familie gestorben. Das Sprecherteam von Boseman bestätigte dem Filmblatt „Variety“ den Tod des Schauspielers. Die Nachricht löste bei Kollegen und Fans Bestürzung aus. Oscar-Preisträgerin Brie Larson postete auf Twitter ein gebrochenes rotes Herz. „Du wirst vermisst und niemals vergessen“, schrieb die Schauspielerin. „Ruhe in Liebe, Bruder“, trauerte Schauspieler Dwayne Johnson. „Danke für dein Licht und dass du dein Talent mit der Welt geteilt hast.“ Er sei ein „wahrer Kämpfer“ gewesen, hieß es in der Mitteilung von Bosemans Familie. Er habe zahlreiche seiner Filme gedreht, während er Operationen und Chemotherapie durchmachte. Es sei „die Ehre seiner Karriere“ gewesen, die Figur T’Challa in „Black Panther“ zum Leben zu erwecken. In der Comic-Verfilmung „Black Panther“ (2018) spielte Boseman den Königssohn T'Challa. Es war der erste Superheldenfilm mit fast ausschließlich schwarzen Akteuren vor und hinter der Kamera. Er wirkte auch in Filmen wie „Avengers: Infinity War“, „21 Bridges“ und zuletzt unter der Regie von Spike Lee in „Da 5 Bloods“ mit. In Hollywood fiel er erstmals 2013 in der Rolle des Baseballstars Jackie Robinson in dem Sportdrama „42“ auf. Ein Jahr später verkörperte er in „Get On Up“ den „Godfather of Soul“, Sänger James Brown (1933-2006).

Kaing Guek Eav (77)

Phnom Penh - Der einstige Folterchef der menschenverachtenden Roten Khmer in Kambodscha, Kaing Guek Eav, alias Genosse Duch, ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 77 Jahren in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh, wie der Sprecher des Rote-Khmer-Tribunals, Neth Peaktra, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die genaue Todesursache war zunächst nicht bekannt. Er galt als einer der Hauptverantwortlichen der Massaker unter der Schreckensherrschaft von Pol Pot. Die Roten Khmer wollten eine kommunistische Agrargesellschaft verwirklichen und vertrieben zu diesem Zweck die Städter aufs Land. Hunderttausende starben durch Hungersnöte, Seuchen und Zwangsarbeit. Das Regime ließ weitere Hunderttausende als Feinde der Revolution foltern und hinrichten. Von 1975 bis 1979 kamen unter der Schreckensherrschaft der Roten Khmer und ihres Anführers Pol Pot nach Schätzungen bis zu 2,2 Millionen der 8 Millionen Einwohner ums Leben.

Duch war 2010 als erster der ranghohen Vertreter des ultrakommunistischen Regimes wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nachdem das Tribunal eine Berufung abgelehnt hatte, erhielt er 2012 eine lebenslange Haftstrafe. Als Leiter des Gefängnisses S-21 war er für Folter und Tod Tausender Gefangener verantwortlich. Vor Gericht hatte er Reue gezeigt, gleichzeitig aber betont, er habe nur Befehle ausgeführt. In dem als Tuol Sleng bekannten Gefängnis, in dem sich heute ein Genozid-Museum befindet, wurden von 1975 bis 1979 mehr als 12.000 Menschen festgehalten, gefoltert und auf den berüchtigten Killing Fields ermordet - nur ganz wenige überlebten das Grauen. Das S-21 galt als die wohl brutalste Foltereinrichtung der Roten Khmer. Die Verbrechen Duchs gehörten „ohne Zweifel zu den schlimmsten seit Beginn der menschlichen Geschichtsschreibung“, hatte 2012 der Präsident der Revisionskammer, Kong Srim, vor Gericht betont. Er nannte das Gefängnis eine „Todesfabrik“. (dpa)

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