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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Gestorben

Linda Cristal (86)

Los Angeles/Buenos Aires - Sie war die Erste. Die erste argentinische Schauspielerin, die in Hollywood Fuß fasste. Dort, in den kalifornischen Bergen, verstarb die Frau, die eigentlich den Namen Marta Victoria Moya Burges trug, am 27. Juni 2020. Die Todesursache ist bislang unbekannt.

Cristal erlangte durch ihre Rolle als Victoria Cannon in der TV-Serie „The High Chaparral“ Bekanntheit. Sie drehte mit Hollywood-Ikonen wie John Wayne im Western „Alamo“ und mit Schauspieler James Stewart in John Fords „Zwei ritten zusammen“. In ihrer Karriere erhielt sie zwei Golden Globe Awards sowie den Bambi.

Trotz ihres funkelnden Erfolges in den 60ern, 70ern und 80ern war ihr Leben von einem schweren Schicksalsschlag gezeichnet. 1947, als Linda Cristal gerade einmal 13 Jahre alt war, veränderte ein tragischer Autounfall das Leben der in Rosario geborenen Argentinierin. Ihr italienischstämmiger Vater und ihre französische Mutter kamen bei dem Unfall in der neuen Heimat Uruguay um, das junge Mädchen ging als einzige Überlebende aus dem Unfall hervor. Ihr Bruder sorgte für sie und unterstützte sie stets bei ihrem Traum Schauspielerin zu werden. Cristal studierte Gesang und Tanz an der Franklin-Akademie in Montevideo und zog später mit ihrem ersten Ehemann Tito Gómez nach Mexiko, um nordamerikanische Filmluft zu schnuppern. Vom mexikanischen Filmproduzenten Miguel Alemán Velasco, dem Sohn von Staatspräsident Miguel Alemán Valdés wurde sie dort entdeckt und verwandelte sich in eine waschechte Filmdiva.

Nach Argentinien kehrte Linda Cristal 1985 für die Titelrolle in der Soap „Rossé“ zurück, bevor sie sich letztendlich in Beverly Hills zur Ruhe setzte.

Dieter E. Zimmer (85)

Hamburg/Berlin - Der deutsche Publizist und Literaturübersetzer Dieter E. Zimmer ist tot. Der ehemalige Feuilleton-Chef der Wochenzeitung „Die Zeit“ starb bereits am 19. Juni im Alter von 85 Jahren in Berlin, wie der Zeit-Verlag am Montag in Hamburg bestätigte. Zimmer wurde 1934 in Berlin geboren. Nach dem Abitur studierte er dort Germanistik und Anglistik, später auch in Genf und den USA. Von 1959 an lebte er in Hamburg und war dort lange Redakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“, von 1973 bis 1977 ihr Feuilletonchef. Seit 2000 lebte Zimmer als freier Schriftsteller, Literaturkritiker, Übersetzer und Publizist in der Hauptstadt.

In einer Laudatio zum 80. Geburtstag lobte „Zeit“-Herausgeber Josef Joffe Zimmers intellektuelle „Unbestechlichkeit“, seine „knappe und klare Sprache“, mit der es ihm gelinge, auch komplizierte Sachverhalte verständlich zu machen, und sein umfassendes Wissen, weswegen man ihn einen „Renaissance-Menschen“ nennen könne.

Die „Süddeutsche“ bezeichnete ihn als „letzten Universalfeuilletonisten“. Zimmer veröffentlichte Bücher und Zeitschriftenartikel zu Themen der Psychologie, Biologie, Verhaltensforschung, Anthropologie, Medizin, Linguistik und Kommunikationswissenschaft. Der Journalist schrieb über Freud und die Psychoanalyse, beklagte in „Hühner“ (1983) deren Batteriehaltung und publizierte Bücher zum Sprachwandel, etwa „Redens Arten“, „So kommt der Mensch zur Sprache“ (beide 1986), „Deutsch und anders“ (1997) oder „Die Wortlupe“ (2006). Außerdem übersetzte er Werke von Nabokov, Joyce, Nathanael West, Ambrose Bierce und Jorge Luis Borges.

Milton Glaser (91)

New York - Der Designer des weltberühmten „I love New York“-Logos ist tot: Milton Glaser sei am vergangenen Freitag (Ortszeit) an seinem 91. Geburtstag in Manhattan gestorben, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf seine Frau Shirley. Die Ursache sei ein Schlaganfall gewesen, zudem habe Glaser an Nierenversagen gelitten. Glaser war unter anderem Mitgründer des „New York Magazine“ und entwarf das Emblem für die Brooklyn-Brauerei. Geboren 1929 im New Yorker Stadtteil Bronx wurde Glaser aus seiner Heimatstadt heraus zu einem der weltweit bekanntesten und gefeiertesten Designer. Den „I love New York“-Slogan visualisierte er in den 1970er Jahren im Auftrag des Bundesstaats New York. 2009 bekam er die National Medal of Arts, die bedeutendste Kunstauszeichnung der US-Regierung.

Georg Ratzinger (96)

Regensburg - Georg Ratzinger, der ältere Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI., ist tot. Der Kirchenmusiker starb am Mittwoch im Alter von 96 Jahren in Regensburg, wie ein Sprecher des Bistums mitteilte. Georg Ratzinger war als Regensburger Domkapellmeister drei Jahrzehnte lang Chef des weltberühmten Knabenchores der süddeutschen Stadt. 1994 ging der katholische Priester in den Ruhestand. Bis zu seinem Tod pflegte Georg Ratzinger engen Kontakt zu seinem Bruder. Sowohl während dessen Pontifikats von 2005 bis 2013 als auch danach besuchte er ihn regelmäßig im Vatikan. In seiner Zeit als Kurienkardinal in Rom hatte Joseph Ratzinger mehrmals im Jahr seinen Bruder in Regensburg besucht. Kurz vor seinem Tod erfüllte sich noch ein Herzenswunsch für Georg: Joseph besuchte ihn am Krankenbett. Am 18. Juni traf er dort völlig überraschend ein.

Johnny Mandel (94)

Los Angeles - Der US-Komponist Johnny Mandel, der unter anderem den Titelsong der Erfolgsserie „Mash“ schrieb, ist tot. Mandel sei am Montag im Alter von 94 Jahren in seinem Haus in Kalifornien gestorben, sagte seine Tochter Melissa der „New York Times“. Der 1925 in New York geborene Mandel hatte Musik studiert und spielte vor allem Trompete und Posaune. Er war Mitglied zahlreicher Bands und komponierte, bevor er sich auch der Filmmusik zuwandte.

„Es hat mich so traurig gemacht, davon zu erfahren, dass einer meiner Helden gestorben ist“, schrieb Sänger Michael Bublé bei Twitter. „Er war ein Genie und einer meiner liebsten Autoren, Komponisten und Menschen.“ Mandel arbeitete mit Stars wie Count Basie, Frank Sinatra und Chet Baker zusammen und wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet - unter anderem einem Oscar und fünf Grammys. Mandel war zweimal verheiratet und hat eine Tochter. (cld/dpa)

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