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Gemeinsame Ziele

4. Treffen der argentinisch-schweizerischen Wirtschaftskommission

Von Niklas Rotering

Schweiz-Argentinien
Hervé Lohr (M.) beim Pressegespräch in der Schweizer Botschaft mit Botschafter Hans-Ruedi Bortis (2.v.r.). (Foto: Schweizer Botschaft)

Buenos Aires (AT) - Ein weiterer Ausbau der bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit, der persönliche Besuch von Schweizer Unternehmen in Argentinien sowie das Führen von zahlreichen Gesprächen hinsichtlich der Etablierung von attraktiveren Rahmenbedingungen für ausländische Firmen - das waren die wesentlichen Motive des 4. Treffen der Gemischten Wirtschaftskommission zwischen Argentinien und der Schweiz, die nach der coronabedingten Unterbrechung nun vor wenigen Tagen abgeschlossen werden konnte.

Die Schweizer Delegation wurde bei den Gesprächen von Hervé Lohr, Leiter der Region Amerika beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), und Kevin Kienast, SECO-Länderverantwortlicher für Süd- und Zentralamerika, vertreten. Auf argentinischer Seite war Ramiro Ordoqui, der Gesprächspartner.

Argentinien ist nach Brasilien, Mexiko und Peru der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Lateinamerika. In diesem Sinn gibt es trotz der bestehenden makroökonomischen Herausforderungen in Argentinien eine starke Präsenz von multinationalen Schweizer Unternehmen im Land. Dies verdeutlicht auch die Zahl der aktuell in Argentinien angestellten Personen, die direkt für Schweizer Unternehmen bzw. Organisationen arbeiten - nämlich ungefähr 15.000 Beschäftigte.

Die Schweizer Delegation nahm an mehreren Treffen mit wichtigen Institutionen für die schweizerisch-argentinischen Beziehungen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene teil. So traf sich Lohr während seines Aufenthalts mit Vertretern der Europäischen Union in Argentinien, der schweizerisch-argentinischen Handelskammer sowie der argentinischen Zentralbank. Zudem besuchte man verschiedene Schweizer Unternehmen in den Regionen Santa Fe und der Provinz Buenos Aires. Die bei den Treffen erörterten Themen betrafen den Handel, die multilaterale Zusammenarbeit, die Fortschritte beim Mercosur-EFTA-Abkommen sowie Investitionsmöglichkeiten, Steuerregelungen und die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit.

Ein zentraler Punkt im Gespräch mit dem Vizepräsidenten der argentinischen Zentralbank, Sergio Woyecheszen, bestand in der Möglichkeit, die Einführung von Importen zu flexibilisieren, um die Schweizer Unternehmen mit bestimmten - für ihre Produktion notwendigen Vorleistungen - besser versorgen zu können.

Lohr betonte beim Pressegespräch in der Schweizer Botschaft, dass eidgenössische Unternehmen ein fester Bestandteil des argentinischen Wirtschaftsgefüges seien und die Möglichkeit, Vorleistungen für den Export zu importieren, zudem Devisen generieren würde. Diese würden in Argentinien besteuert und folglich auch einen Vorteil für das Land bedeuten. Außerdem würde dies implizieren, dass Argentinien nicht nur Rohstoffe, sondern auch Industrieerzeugnisse exportieren würde.

Angesichts dieser Verbesserungspotenziale bewertet Lohr die schweizerisch-argentinischen Wirtschaftskooperationen insgesamt als erfolgreich und blickt optimistisch in die Zukunft. Die Handelsbilanz ist seit einigen Jahren positiv zugunsten Argentiniens und man habe von Seiten der Unternehmen keine Signale erhalten, dass sie Argentinien verlassen wollen, so Lohr.


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