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Gedenken an Alberto Nisman

AMIA-Staatsanwalt kam vor fünf Jahren ums Leben

Demonstranten erinnern an Alberto Nisman.
Demonstranten erinnern an Alberto Nisman. (Foto: dpa)

Buenos Aires (dpa/mc) - Fünf Jahre nach dem Tod von Staatsanwalt Alberto Nisman haben in Buenos Aires Tausende Menschen des prominenten Terror-Ermittlers gedacht. „Es war kein Selbstmord, es war Mord“, skandierten die Demonstranten am Samstag im Zentrum der Hauptstadt. Nisman war am 18. Januar 2015 erschossen in seiner Wohnung entdeckt worden. Zunächst gingen die Ermittler von Selbstmord aus, allerdings kamen schnell Zweifel an der offiziellen Version auf.

Nisman war Sonderstaatsanwalt für die Ermittlungen zu dem Attentat gegen das jüdische Gemeindehaus AMIA in Buenos Aires im Jahr 1994, bei dem 85 Menschen ums Leben gekommen waren. Die Drahtzieher des Anschlags sollen den Ermittlungen zufolge aus der Schiiten-Miliz Hisbollah oder iranischen Regierungskreisen stammen. Allerdings unterzeichnete die Regierung der damaligen Staatschefin und heutigen Vizepräsidentin Cristina Kirchner ein Memorandum mit der iranischen Regierung, um die Ermittlungen in die Hände einer internationalen Wahrheitskommission zu legen.

Wegen dieses Memorandums klagte Nisman die damalige Präsidentin wegen Behinderung der Justiz und Verschleierung an. Wenige Tage später wurde er mit einem Kopfschuss in seiner Wohnung gefunden. „Niemand, der sich im Besitz der Wahrheit wähnt, bringt sich selbst um. Niemand, der so enthusiastisch ist, nimmt sich das Leben“, hieß es in einem Text, der bei der Demonstration in Buenos Aires verlesen wurde.

Als „Mörderin“ gar beschimpften manche Anwesende Vizepräsidentin Kirchner. Pfiffe gab es auch in Richtung von Präsident Alberto Fernández, der die Untersuchungsergebnisse der Gendarmerie als „Stümperarbeit“ bezeichnet hatte. „So wie Cristina Kirchner einen Pakt der Straflosigkeit mit dem Iran schloss, machte der aktuelle Präsident nun dasselbe mit ihr: Sie beschlossen eine gemeinsame Kandidatur im Gegenzug für Straflosigkeit“, hieß es in dem Positionspapier.

Die US-Regierung nutzte Nismans Todestag, um die Front gegen die Hisbollah zu stärken. „Am fünften Todestag von Staatsanwalt Alberto Nisman erinnern wir uns an das Attentat gegen AMIA und seinen unermüdlichen Einsatz, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“, schrieb US-Außenminister Mike Pompeo am Samstag auf Twitter. „Wir rufen alle Staaten dazu auf, die Hisbollah offiziell zu der Terrororganisation zu erklären, die sie ist.“

Am Dienstag während der Anti-Terror-Konferenz in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá lobte Pompeo ausdrücklich die entschiedene Haltung, die Argentinien gegenüber der Hisbollah eingenommen habe. Diese ist hierzulande im Juli vorigen Jahres als Terrororganisation eingestuft worden. Eine „ermutigende“ Maßnahme, an der sich auch andere Länder ein Beispiel nehmen sollten, so der US-Außenminister.

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