1:0 gegen West Ham / RB Leipzig scheitert in Glasgow
Frankfurt/Main (dpa/mc) - Mit dem Abpfiff begann der Platzsturm: Eintracht Frankfurt hat seine berauschenden Wochen in der Europa League eindrucksvoll fortgesetzt und ist nur noch einen Schritt vom zweiten internationalen Titel der Vereinsgeschichte nach dem Gewinn des UEFA-Pokals vor 42 Jahren entfernt. Direkt nach dem 1:0-Sieg über West Ham United im Halbfinal-Rückspiel gestern stürmten zahlreiche Fans auf den Rasen und feierten ihre Fußball-Helden. "Oh, wie ist das schön", hallte es durch die Arena. Kurzzeitig war die Lage außer Kontrolle geraten, die Polizei musste Eintracht-Anhänger aus der Nähe der Gästekurve zurückdrängen.
"Unglaublich. Ein Traum wird endlich wahr", sagte Eintracht-Präsident Peter Fischer am RTL-Mikrofon. "Das hat diese Stadt und das Umfeld verdient." Mit einem Triumph im Finale am 18. Mai in Sevilla gegen die Glasgow Rangers kann sich der hessische Club erstmals für die Champions League qualifizieren. "Da spielt Tradition gegen Tradition - Weltklasse. Jetzt wollen wir das Ding auch holen", sagte Fischer.
Vor 48.000 euphorisierten Fans wurde der laue Frühlingsabend in der Mainmetropole zu einer 90-minütigen Dauerparty ganz in weiß. Rafael Borré (26. Minute) erzielte das Siegtor für das Team von Trainer Oliver Glasner, das nach dem 2:1-Hinspielsieg bereits mit einem Vorsprung in das Rückspiel gegangen war und im laufenden Wettbewerb weiter ungeschlagen ist. Die frühe Rote Karte von West Hams Außenverteidiger Aaron Creswell (19.) wirkte sich zusätzlich begünstigend aus und wurde von den Frankfurter Fans gefeiert wie ein eigenes Tor. In der 78. Minute sah auch noch West-Ham-Coach David Moyes Rot.
RB Leipzig verpasste im Hexenkessel Ibrox hingegen den Einzug ins Finale. Die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco unterlag gestern 1:3 (0:2) bei den Glasgow Rangers im Halbfinal-Rückspiel und gab die 1:0-Führung aus dem ersten Duell leichtfertig aus der Hand. Vor etwa 50.000 lautstarken Fans schossen James Tavernier (19.), Glen Kamara (24.) und John Lundstram (81.) die aufopferungsvoll kämpfenden Rangers ins Finale nach Sevilla. Leipzig, das durch Christopher Nkunku zwischenzeitlich verkürzte (70.), bleibt auf der Jagd nach der ersten Trophäe der Clubgeschichte in dieser Saison nur das Pokalfinale gegen den SC Freiburg.
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