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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

„Fest von Freude und Freiheit“

Münchner Oktoberfest gestartet

Oktoberfest
Bei dem Trachtenzug marschiert ein Spielmannszug über das Festgelände. (Foto: dpa)

München (dpa/ka) - Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wird in München wieder das Oktoberfest gefeiert. Trotz kühlen Wetters strömten am vergangenen Samstag die Menschen zu Zehntausenden auf das Volksfest. Nach einem Supersommer mit Sonne satt spielte Petrus just an diesem Wochenende nicht mehr mit.

Regen hin oder her: Am letzten Sonntag sind erstmals seit 2019 wieder einer der größten Trachten- und Schützenzüge der Welt zum Oktoberfest durch München gezogen. Rund 9.000 Trachtler, Schützen, Fahnenschwinger, Jäger und Mitglieder von Musikkapellen und Spielmannszügen liefen mit. Begleitet wurden sie von Festkutschen und Brauerei-Gespannen. Gruppen aus vielen Teilen Deutschlands, aber auch aus dem Ausland reisten an.

In festlich geschmückten Ehrenkutschen fuhren auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) mit.

Reiter hatte am Samstag das erste Fass Bier mit drei Schlägen angezapft und das Fest eröffnet. Ein wenig schien er nach der langen Pause aus der Übung. In früheren Jahren hatte er nur zwei Schläge gebraucht. Die erste Maß reichte er Söder, um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen.

Reiter, der im Frühjahr nach reiflicher Überlegung grünes Licht für das Volksfest gegeben hatte, sagte nun, das sei eine gute Entscheidung gewesen. „Alle freuen sich drauf – und das freut einen als Oberbürgermeister einfach am meisten.“ Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) sagte über die Eröffnung, alles sei gelaufen „wie ein Uhrwerk“. Es sei „ein überragendes Gefühl, wieder hier sein zu dürfen“.

Für Söder ist das Massenereignis ein „Fest von Freude und Freiheit“. Er sei dafür, „dass es keine Verbote von Liedern gibt“, sagte Söder, der dafür im Festzelt nach anfänglichen Buhrufen laut bejubelt wurde. Vor dem Fest war diskutiert worden, ob der umstrittene Schlager „Layla“ auf der Wiesn gespielt werden soll oder nicht.

Auch wenn ohne Auflagen gefeiert wird, ist Corona nicht verschwunden. Mediziner rechnen nach der Wiesn wie nach anderen Volksfesten mit einer Corona-Welle. Auch OB Reiter erwartet eine Welle nach dem Fest. Wichtig sei aber die Lage in den Kliniken, und dort gebe es keine außergewöhnlichen Belastungen.

Unter den Besuchern waren am Samstag viele junge Leute, fast niemand trug eine Corona-Schutzmaske. Auch einige Prominente ließen sich bereits blicken, unter anderem Thomas Gottschalk, Jan Hofer, Richard Lugner sowie die Politikerin Dorothee Bär. Vor der Pandemie waren pro Jahr rund sechs Millionen Besucher zum wohl größten Volksfest der Welt gekommen.

Die erste „Bierleiche“ gab es am frühen Nachmittag. Eine junge „volltrunkene“ Frau sei um kurz nach 14 Uhr versorgt worden, sagte der Sprecher der Sanitätsstation Aicher Ambulanz, Markus Strobl. Rund 600 Polizistinnen und Polizisten sorgen während der zwei Festwochen bis zum 3. Oktober für Sicherheit. Sie werden von uniformierten Polizisten aus Frankreich und Italien sowie Taschendieb-Fahndern aus mehreren Ländern unterstützt


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