Der Außenhandelsüberschuss lag im April 2022 bei u$s 1,44 Mrd., knapp unter den u$s 1,47 Mrd. des gleichen Vorjahresmonats. Es ist der höchste Überschuss seit Oktober 2021, und er wurde dank einem Exportrekord von u$s 8,33 Mrd. erreicht, 35,6% über dem Vorjahr. Der Handel mit Sojabohne, Sojaöl und Sojamehl ergab dank stark gestiegener Preise im April einen Überschuss von 2,04 Mrd., was bedeutet, dass der Rest des Außenhandels mit Defizit schloss. Der Außenhandel mit Brenn- und Schmierstoffen ergab im April ein Defizit von u$s 339 Mio., was auf den stark gestiegenen Preis für Erdöl und Gas zurückzuführen ist. Der Wert dieser Importe lag im April etwa drei Mal über dem Vorjahr. Hier hat sich die Verzögerung des Baus der Gasleitung ausgewirkt, die erlaubt hätte, mehr Gas von Vaca Muerta für den Binnenkonsum einzusetzen, Importe zu sparen und eventuell auch exportieren zu können. In den ersten 4 Monaten 2022 ergab die Handelsbilanz einen Überschuss von u$s 2,83 Mrd., der sich mit u$s 4 Mrd. im Vorjahr vergleicht.
Die Importe stiegen sehr stark und erreichten u$s 6,88 Mrd., 47,3% über dem Vorjahr. Es fällt auf, dass der Importsprung trotz der strengen Devisenbewirtschaftung erreicht wurde, bei der Importe beschränkt oder durch die Verzögerung der Zahlungsgenehmigung durch die ZB hinausgeschoben werden. Es wird angenommen, dass die Importeure mehr eingeführt haben, als sie unmittelbar benötigen, weil sie eine Abwertung und/oder eine noch strengere Importbeschränkung befürchten.
In den ersten vier Monaten 2022 lag China als Lieferant mit einem Anteil von 22,89% an erster Stelle, gefolgt von Brasilien (19,1%), USA (9,6%), Deutschland (3,7%) und Paraguay (2,8%). Bei den Exporten hingegen lag Brasilien (12,9%) an erster Stelle, gefolgt von USA (7,6%), Chile (6,2%), China (5,9%) und Indien (5,1%). Doch der Handel mit Brasilien wird, in beiden Richtungen, durch den kompensierten Kfz-Austausch aufgebläht.
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