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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

"Europameister der Herzen"

Schweizer Stolz kam nach der Enttäuschung

Zürich (dpa) - Ein paar hundert Fans jubelten und feierten ihre Nati-Helden, ein Alphorn-Ensemble spielte auf. Schon auf dem Charterflug von St. Petersburg nach Zürich dürfte den Schweizer Nationalspielern hoch über den Wolken trotz Müdigkeit nach den EM-Strapazen mit zwei Elfmeter-Dramen binnen einer Woche endgültig klar geworden sein, welche Botschaft Bundespräsident Guy Parmelin per Twitter an die Mannschaft gerichtet hatte: "Bravo für die schöne Reise. Ihr habt uns zum Träumen gebracht."

Es waren Remo Freuler, der im Viertelfinale gegen Spanien in der 77. Minute eine nicht unumstrittene Rote Karte gesehen hatte, und Top-Vorbereiter Steven Zuber, die die Mannschaft anführten, als sie den Flieger auf dem Rollfeld teilweise schwer bepackt über einen Roten Teppich verließen. Bei aller Enttäuschung aber vor allem mit einem dauerhaften Gefühl, etwas Größeres geleistet zu haben.

"Worte können nicht beschreiben, wie stolz ich bin, Teil dieser Schweizer Nati zu sein und darauf, was wir zusammen auf dieser epischen Reise erlebt haben", schrieb Torwart Yann Sommer.

"Worte können nicht beschreiben, wie stolz ich bin, Teil dieser Schweizer Nati zu sein und darauf, was wir zusammen auf dieser epischen Reise erlebt haben", schrieb Torwart Yann Sommer mit etwas Abstand zum bitteren Aus trotz erneuter Glanztaten des Keepers von Borussia Mönchengladbach. "Er hätte die Auszeichnung als wertvollster Spieler verdient gehabt", betonte Spaniens Keeper Unai Simón, der indes zum "Star of the Match" am Freitabend in St. Petersburg gekürt worden war.

Vier Tage nach dem Elfmeterschießen gegen den Weltmeister Frankreich hatten sich fast 50 Minuten lang nur noch zehn Schweizer erneut in die Entscheidung vom Punkt gerettet - und 1:3 verloren. "Unsere Herzen sind größer als elf Meter!", schrieb die Boulevardzeitung "Blick" am Samstag.

Es waren Schweizer Kämpferherzen, die es überhaupt soweit gebracht hatten. 1:3 zurückgelegen gegen Frankreich, 0:1 gegen Spanien - und das komplett ohne den gesperrten Kapitän Granit Xhaka und den nach gut 20 Minuten verletzten Breel Embolo. Das unglückliche Eigentor von Gladbach Denis Zakaria, dazu der am Boden zerstörte Augsburger Ruben Vargas, der den letzten Schweizer Elfmeter über das spanische Tor schoss. Keine Vorwürfe, keine Schuldzuweisungen. "Meine Spieler waren die Helden des Abends. Wir hätten es verdient gehabt, ins Halbfinale einzuziehen", betonte Petkovic.

"Diese Mannschaft hat ein ganzes Land mit purem Stolz und Freude erfüllt. Von jung bis alt, von links bis rechts. Für ein paar Stunden gab es in dieser Woche nur noch Nati-Euphorie", hieß es bei "20 Minuten". "Nichts hat die Eidgenossenschaft in jüngster Zeit derart aufgewühlt wie dieser größte Erfolg einer Schweizer Nati seit 67 Jahren", betonte der "Blick" nach dem ersten Viertelfinale einer Schweizer Mannschaft bei einer EM oder WM seit 1954.

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