Von Marion Kaufmann
Manchmal lacht man laut heraus oder man schmunzelt – lustig ist es immer. Es ist die Sitcom „Seinfeld“, die zwischen 1989 und 1998 in Amerika ein großer Hit war und in Argentinien im Fernsehen gezeigt wurde. Jetzt ist sie von der Mottenkiste herausgeholt worden und man sieht sie bei Netflix.
Es geht um das Leben und Treiben von vier unverheirateten Mittdreißigern: Jerry Seinfeld, sein bester Freund George (Jason Alexander, unsicher und immer meckernd); Kramer (Michael Richards, Jerrys Freund in der Wohnung gegenüber, der ständig bei Jerry hereinplatzt) und Elaine (die urkomische Julia Louis-Dreyfus), früher mal Jerrys Freundin. Sie treffen sich zu jeder Tages- und Nachtzeit bei Jerry, oder im Café und reden über das, was ihnen der Tag gebracht hat: Freude, Enttäuschungen oder etwas Unerwartetes. Es gibt keine groβartige Story, sondern Kleinigkeiten, Skizzen des Alltags in New York. Seinfeld selbst hat es „Show über Nichts“ genannt: George, der sich über seinen Chef ärgert; Elaine, die eine (billige) Wohnung sucht; Kramer, der immer Probleme hat und Hilfe braucht. Die meisten der Episoden beruhen auf Erlebnissen der Freunde und liefern ein gutes Porträt über das Leben damals in New York.
Der Zuschauer muss sich zurückversetzen in die Welt am Ende des Jahrhunderts: Briefe kamen por Post, Telefone hatten Drucktasten und sogar „Anfeuchter“ lagen auf jedem Schreibtisch.
Man muss den Produzenten dankbar sein, die sich entschlossen haben, „Seinfeld“ wieder zu senden. Eine Serie, in der niemand ermordet wird und bei der wir uns amüsieren können, ist heute eine Kostbarkeit.
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