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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

„Es gibt Tote, es gibt Vermisste“

Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands

Storm
Den Ort Schuld in Rheinland-Pfalz traf das Unwetter besonders hart. (Foto: dpa)

Ahrweiler/Eifel (dpa/cld) - Die Wassermassen fressen sich regelrecht durch die Straßen, ganze Orte versinken in braunen Fluten. Es sind unfassbare Bilder und Szenen, die sich am Donnerstag in der Eifel und in Teilen von Nordrhein-Westfalen abspielen. Das, was die meisten Menschen in Deutschland bislang nur aus weiter Ferne kannten, ist plötzlich ganz nah.

Mindestens 20 Menschen sterben nach Überflutungen und Dauerregen. In Rheinland-Pfalz werden auch am Donnerstagmittag noch bis zu 70 Menschen vermisst. Mehrere Häuser sind eingestürzt, viele instabil. Menschen fliehen in Not auf ihre Hausdächer und warten auf Rettung.

Als die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zu Beginn der Landtagsplenarsitzung in Mainz das Wort ergreift, wird deutlich, welche Katastrophe sich gerade ereignet hat - und noch ereignet.

„Es gibt Tote, es gibt Vermisste, es gibt viele, die noch in Gefahr sind“, sagt Dreyer. „Es ist wirklich verheerend.“ Ganze Orte seien überflutet, Häuser einfach weggeschwommen.

Polizeihubschrauber sind unterwegs, um Menschen von Hausdächern zu retten. Es gebe sehr viele Vermisste, sagt Dreyer. Noch sei unklar, ob sie sich selbst hatten retten können. Sie zu erreichen sei schwierig, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei.

Im Kreis Euskirchen im Süden von Nordrhein-Westfalen kamen nach ersten Erkenntnissen acht Menschen bei dem schweren Unwetter ums Leben. Genauere Angaben - etwa weshalb genau die Menschen im Zusammenhang mit dem Unwetter starben - machte der Kreis zunächst nicht. In mehreren Orten sei die Lage sehr kritisch. „Es finden Menschenrettungen statt“, hieß es weiter.

Teilweise bestehe kein Zugang zu den Orten. Im Kreisgebiet sei die Kommunikation weitgehend ausgefallen. Auch der Feuerwehr-Notruf 112 und die Kreisverwaltung seien nicht zu erreichen. Die Altstadt von Bad Münstereifel wurde völlig verwüstet. Am Mittag stehen die Menschen fassungslos zwischen den Trümmern.

In Rheinland-Pfalz traf es den kleinen Eifel-Ort Schuld besonders schwer. Das Dorf mit etwa 700 Einwohnern - nahe der Landesgrenze zu NRW - liegt in einer Schleife an der Ahr, die normalerweise ein kleiner Fluss ist. Nun hat sich die Ahr in ein reißendes Gewässer verwandelt.

Nur wenige Details sind anfangs bekannt. Die Fluten rissen mehrere Häuser weg. Es lief ein dramatischer Rettungseinsatz, weil sich Dutzende Menschen auf den Dächern in Sicherheit gebracht haben. Viele weitere Häuser gelten nun als einsturzgefährdet.

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