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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Es fließt wieder

Gaslieferung über Nord Stream 1 angelaufen

Nordstream1
Nach der Wartung hat Russland seine Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 wieder aufgenommen. (Foto: dpa)

Lubmin (dpa) - Russland liefert wieder Gas durch die Pipeline Nord Stream 1. Netzdaten vom Donnerstagmorgen lassen darauf schließen, dass die angekündigten Mengen nach der Wartung der Ostsee-Leitung eingehalten werden - das Hochfahren in den ersten Betriebsstunden verläuft nach Angaben des Betreibers bisher jedenfalls nach Plan.

Zwischen 7.00 und 8.00 Uhr floss am Donnerstag laut der Nord Stream AG Erdgas, das einer Energie von mehr als 29,28 Gigawattstunden (GWh) entsprach. Das war in etwa so viel, wie das Unternehmen zuvor zugesagt hatte. In der darauffolgenden Stunde nahm der Wert nochmals leicht auf knapp 29,3 GWh zu und überstieg auch den für diesen Zeitraum geplanten Umfang.

In der ersten Stunde des Gastages, also zwischen 6.00 und 7.00 Uhr, war das Niveau wegen des Hochlaufs noch unterhalb der Ankündigung geblieben. Ein Nord-Stream-Sprecher erklärte, diese Differenz werde mit Mengen verrechnet, die vor den Arbeiten vor anderthalb Wochen beim Herunterfahren noch nach dem eigentlichen Lieferstopp anfielen. Bis die volle Transportleistung erreicht sei, werde es etwas dauern.

Nord Stream teilte am Donnerstagvormittag dann auch offiziell mit, man habe „alle geplanten Wartungsarbeiten innerhalb des vorgesehenen Zeitraums erfolgreich abgeschlossen“. Die Lieferungen seien wieder aufgenommen worden. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Pipeline - wie vor der Unterbrechung - zunächst zu etwa 40 Prozent ausgelastet wird. Es war befürchtet worden, Moskau könnte nach der zehntägigen Wartung den Gashahn komplett zulassen und so die Energiekrise weiter verschärfen.

Klaus Mueller
Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur. (Foto: dpa)

Die Liefermenge in den kommenden Monaten dürfte große Auswirkungen auf die deutsche Industrie, aber auch auf Privatkunden haben, weil sie sich aller Voraussicht nach auf die Gaspreise niederschlägt. Sie könnte auch ausschlaggebend dafür sein, wie weit Deutschland seine Gasspeicher vor der kalten Jahreszeit auffüllen kann und ob es zu einer Mangellage kommt.

Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagte der Deutschen Presse-Agentur, er sehe trotz der Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen durch Nord Stream 1 noch keinen Grund zur Entwarnung. Wenn in den nächsten Wochen etwa 40 Prozent der Kapazitäten der Pipeline ausgelastet würden, wären die schlimmsten Befürchtungen zwar nicht bestätigt. Aber Putin habe unlängst Aussagen getroffen, die auf ein Absinken in Richtung 20 Prozent hindeuten könnten.


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