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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

„Eine klassische deutsche Ehe“

30 Jahre Leitmayr und Batic

Von Britta Schultejans

Tatort
Im Dienst ergraut: Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec).

München - „Das ist was für Dich, Laura: Junger Mann, 30, wünscht, eine unberührte Nichtraucherin zu ehelichen“. Als die Münchner „Tatort“-Kommissare Franz Leitmayr und Ivo Batic das erste Mal auf dem Bildschirm erscheinen, liest Batic im Auto Kontaktanzeigen vor und singt „Only You“. Leitmayr krümelt den Beifahrersitz voll und knutscht seine Freundin.

Die Botschaft ist klar: Hier erscheinen zwei betont unkonventionelle Kriminalbeamte auf der Bildfläche. Beide lockig, keiner grau. Zwei junge Wilde, weit entfernt von den grauen „Tatort“-Eminenzen, die sie heute sind.

Ihr erster Fall mit dem Titel „Animals“ jährt sich an diesem Neujahrstag zum 30. Mal. In dem 1991 erstmals ausgestrahlten Film müssen sie sich mit einer weniger verbreiteten Todesart befassen: Eine Frau, die vorher versucht hatte, die Ermittler auf illegale Tierversuche aufmerksam zu machen, wird tot gefunden. Todesursache: Hundebiss.

Der Film zeigt sie nicht etwa - wie das oft bei neuen „Tatort“-Kommissaren der Fall ist - an ihrem ersten Arbeitstag. Sie sind bereits Münchner Kommissare und Kollegen, so als seien sie das schon immer gewesen.

30 Jahre später stimmt das für eine ganze Generation von „Tatort“-Fans. Nur Ulrike Folkerts als Lena Odenthal in Ludwigshafen ist länger im TV-Dienst. Mehr Fälle als Udo Wachtveitl (62) und Miroslav Nemec (66) in ihren Paraderollen Leitmayr und Batic hat aber kein „Tatort“-Gespann bislang gelöst. 86 Krimis haben die beiden auf dem Buckel - 14 mehr als Odenthal.

„Enorm professionell, aber immer mit der unterliegenden Münchner Lockerheit“, beurteilt Regie-Altmeister Dominik Graf das Duo in der Dokumentation „30 Jahre Leitmayr und Batic“, die der Bayerische Rundfunk am 29. Dezember zeigt. Danach wird die erste Folge von damals noch einmal ausgestrahlt.

Und auch die beiden Jubilare selbst kommen ins Erzählen - über ihre Anfänge, die Unzulänglichkeiten und Vorteile des jeweils anderen. „Ihm haftet etwas Häusliches an“, sagt Wachtveitl über Nemec und erklärt, dass er schon noch unterscheiden kann zwischen sich und seiner langjährigen Rolle: „Ich gehe nicht abends im Viertel rum und schau, ob da noch Leichen irgendwo rumliegen.“ Kollegin Lisa Wagner sieht darin, wie die beiden „zetern und sich kabbeln“, etwas Allgemeingültigeres: „So ein bisschen stehen sie auch für eine klassische deutsche Ehe.“


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