Zsa Zsa Gabor in Budapest beerdigt
Budapest (dpa/cld) - Mehr als vier Jahre nach ihrem Tod ist die legendäre Hollywood-Schauspielerin und Glamour-Ikone Zsa Zsa Gabor nach Budapest heimgekehrt. Ihr letzter Ehemann, der deutsche Frédéric Prinz von Anhalt, bettete die Urne mit ihrer Asche in ein Ehrengrab, das der ungarische Staat bereitgestellt hatte. Dem Begräbnis am Dienstag wohnten mehrere Dutzend Menschen bei, unter ihnen prominente ungarische Film- und Theaterschauspieler.
Die für ihr wildes Privatleben und viele Ehen mit reichen Männern bekannte Schauspielerin („Moulin Rouge“, „Bonanza“) war im Dezember 2016 im Alter von 99 Jahren in Los Angeles gestorben. Nach einer Jugend in der Schweiz und einer ersten geplatzten Ehe mit einem türkischen Diplomaten war sie ihrer Schwester Eva 1941 nach Hollywood gefolgt. Ihr letzter von insgesamt neun Ehemännern war Frédéric Prinz von Anhalt, ein deutscher Geschäftsmann, der durch Adoption im Erwachsenenalter zu seinem Adelstitel gekommen war.
Mit ihm war Gabor 30 Jahre lang verheiratet, von 1986 bis zu ihrem Tod. Von da an behauptete der Deutsche, dass es der Wunsch der Verstorbenen war, in ungarischer Heimaterde begraben zu sein. Ein Teil der Hinterbliebenen sah das anders. Die Gabors - Mutter Jolie und die Schwestern Zsa Zsa, Magda und Eva - entkamen durch ihre Emigration in die USA dem Holocaust, dem eine halbe Million ungarischer Juden zum Opfer fiel. Jolie und Magda sind im kalifornischen Palm Springs begraben, Eva in Los Angeles. Zsa Zsa machte ihre jüdische Herkunft nie zum Thema.
Ob das Ansinnen des Witwers aufgeht, dass die Diva in Ungarn künftig als nationale Größe verehrt wird, bleibt dahingestellt. Wenn sie schon nicht als herausragende Charakterschauspielerin Berühmtheit erlangte, so kann sie durchaus als Pionierin einer Showbizz-Sparte gesehen werden, die durch den über sie geäußerten Satz definiert ist: „Sie war berühmt dafür, berühmt zu sein.“
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