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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Eine flexiblere Devisenregelung für Erdölunternehmen


Am Dienstag hat die Regierung bekanntgegeben, dass die Erdölunternehmen per Dekret ermächtigt werden, über einen Devisenbetrag frei verfügen können, der 20% der zusätzlichen Erdölproduktion von 2022 und 30% der zusätzlichen Gasproduktion von 2022, in beiden Fällen gegenüber 2021, entspricht, unabhängig davon, ob dieses Erdöl oder Gas für den Inlandskonsum oder für den Export bestimmt ist.

Das soll Auslandsinvestitionen für diesen Bereich anziehen, die die Unternehmen nur interessieren, wenn der investierte Betrag auch zurück überwiesen werden kann. Ob die zusätzliche Produktion den Inlandsbedarf deckt und dabei Importe spart, oder exportiert wird, spielt keine Rolle, weil in beiden Fällen Devisen gespart werden, wobei davon ausgegangen werden kann, dass nur ein Teil davon frei überwiesen wird. Bei den bisherigen Auslandsinvestitionen auf dem Gebiet der Erdöl und Gasförderung bleibt die bestehende Devisenbewirtschaftung voll in Kraft.

Die Regierung hofft auf hohe Investitionen in Vaca Muerta, die als Folge des stark gestiegenen internationalen Preises für Erdöl und Gas interessanter geworden sind. Außerdem hat in den letzten Jahren ein technologischer Fortschritt bei der Förderung von sogenanntem “shale” Gas und Erdöl stattgefunden, der die Kosten verringert hat. Die Lager liegen in ca. 3.000 Meter Tiefe (gegen 1.000 Metern bei analogen Lagern in den USA) und erfordern daher hohe Investitionen.

Die großen Erdölunternehmen nehmen normalerweise mehr Risiken in Kauf als andere. Dennoch besteht in Argentinien ein vielfältiges Risiko, das abschreckend wirkt. Einmal wurden Verträge oft von der Regierung nicht eingehalten (wie es ab Anfang 2002 bei den privatisierten Unternehmen der Fall war), und dann soll Erdöl und Gas in den nächsten Jahren weniger für Stromerzeugung eingesetzt werden, weil auch diese Brennstoffe zu einer Erhöhung der Temperatur des Planeten beitragen. Das würde zu einer geringeren Nachfrage und niedrigeren Preisen für Erdöl und Gas führen. Die Erdölunternehmen denken langfristig, und dabei sieht der Fall anders aus.



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