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„Ein großes Kind“

150. Todestag von Alexandre Dumas

Dumas
Der französische Autor hat Klassiker der Weltliteratur geschrieben. (Foto: dpa)

Paris (dpa) - Nur mit einem mickrigen Geldstück in der Tasche machte er sich auf den Weg zu seinem Sohn in die Normandie. „Ich will bei dir sterben“, sagte Alexandre Dumas bei seiner Ankunft Ende August 1870 in dem nordfranzösischen Ort Puy in der Nähe von Dieppe. Nur gut drei Monate später, am 5. Dezember 1870, erlag der Autor von zwei Klassikern der Weltliteratur im Alter von 68 Jahren den Folgen eines Schlaganfalls - finanziell völlig ruiniert.

Dumas war ein Vielschreiber. Innerhalb von sieben Jahren (1844-1850) brachte er die Werke zu Papier, die ihm Ruhm und Vermögen eintrugen. Neben den Mantel-und-Degen-Geschichten der drei Musketiere und dem Abenteuerroman „Der Graf von Monte Christo“, der auf über 1000 Seiten schon vieles von dem vorwegnahm, was in späteren Werken dieses Genres auftaucht, erschienen „Der Mann mit der eisernen Maske“, „Die Bartholomäusnacht“ und „Die schwarze Tulpe“.

Dumas hat über 300 Theaterstücke und Romane verfasst. Er kam zu Vermögen, das er mit seinen Geliebten und Freunden wieder durchbrachte. Er baute sich ein eigenes Theater, das nur drei Jahre nach der Eröffnung bankrott ging, und errichtete das Schloss von Monte-Cristo in Port-Marly unweit von Paris. Am Ende lebte er auf Pump, indem er die Nutzungsrechte zukünftiger Romane abtrat. Seinen Gläubigern versuchte er sich durch längere Auslandsaufenthalte zu entziehen, unter anderem in Russland, Belgien und Italien.

„Mein Vater ist ein großes Kind, das ich hatte, als ich klein war“, sagte sein Sohn Alexandre Dumas der Jüngere, der 17-jährig selbst eine schriftstellerische Laufbahn („Die Kameliendame“) einschlug. Zu Dumas‘ bewegtem Leben gehört auch, dass er sich 1830 aktiv an der Julirevolution und an der Seite des italienischen Freiheitskämpfers Giuseppe Garibaldi engagierte. All das fasste er in seinen zwischen 1852 und 1854 publizierten Memoiren zusammen: in über 260 Kapiteln und auf Tausenden Seiten.

Dumas wurde am 24. Juli 1802 in Villers-Cotterêts rund 80 Kilometer nordöstlich von Paris als Sohn einer Gastwirtschaftstochter und des Generals Thomas Alexandre Dumas geboren. Heute gehört der Franzose zu den meistgelesenen Autoren weltweit. Von seinen Werken gibt es über 30 Verfilmungen. Im Jahr 2002 wurde ihm die höchste Ehre Frankreichs zuteil: Zu seinem 200. Geburtstag wurden seine Gebeine in das Pariser Panthéon überführt, wo die Großen der Nation ruhen. Dort liegt er neben seinem geschätzten Zeitgenossen Victor Hugo (1802-1885).

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