Das Amt für öffentliche Einnahmen, AFIP, dem das Steueramt und das Zollamt unterstehen, und das auch die sozialen Beiträge für die ANSeS eintreibt, hat eine große Bedeutung in der Staatsstruktur. Es muss noch viel auf diesen Gebiet getan werden. Was Steuern betrifft, so hat die Einführung der modernen Informatik, mit persönlichen Computern überall und einem Netz, das sie verbindet und zu Teilen des Gesamtprogrammes macht, zu einem bedeutenden Fortschritt geführt. Auch beim Zollamt war dies der Fall. Aber in beiden Ämtern muss noch viel gearbeitet werden, im Steueramt, um die hohe Hinterziehung zu erfassen, und ihm Zollamt, um Manöver mit falschen Bewertungen der importierten Güter zu verhindern. Ein AFIP-Direktor hat somit bestimmt viel zu tun, und sein Erfolg ist auch besonders wichtig für den der Wirtschaftspolitik.
Für dieses hohe Amt wurde jetzt, auf Geheiß von Cristina Kirchner, ihr Vertrauensmann Carlos Castagnetto ernannt, der sich bisher in diesem Amt mit der Eintreibung der Soziallasten befasste, also Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen zum Pensionierungssystem, und auch des Betrages, der an die gewerkschaftlichen Sozialwerke abgeführt wird. All das ist eine mehr bürokratische Arbeit, die wenig mit der komplexen Steuer- und Zollproblematik zu tun hat. In seiner Jugend war Castagnetto professioneller Fußballspieler und war als Torwart in verschiedenen Klubs tätig. Auch wenn er Buchprüfer (Contador público nacional) studiert hat, bringt er wenig Erfahrung auf diesem Gebiet mit sich.
Für Cristina ist dieses Amt wichtig, weil sie auf alle Fälle verhindern will, dass die AFIP sich um ihre steuerliche Lage kümmert, und vor allem das Patria-Institut in Ruhe lässt, bei dem man nicht weiß, wer es finanziert. Denn es kostet auf alle Fälle viel Geld. Über dieses Institut wird auch Geld für politische Zwecke eingesetzt. Die Steuererklärung, die Cristina seinerzeit vorlegte, um ihr hohes Vermögen zu rechtfertigen, stimmt hinten und vorne nicht, und sie wurde deswegen vor Gericht angeklagt. Doch der verstorbene Richter Oyarbide urteilte in Windeseile, dass alles in Ordnung war, ohne ein Gutachten von Buchprüfern zu fordern.
Sergio Massa wollte den gegenwärtiger Direktor des Zollamtes, Guillermo Michel, zum AFIP-Generaldirektor machen. Er ist ein angesehener Fachmann, mit Erfahrung, der gewiss besser für dieses hohe Amt qualifizierte als Castagnetto.
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