Die Regierung der Stadt Buenos Aires, mit Horacio Rodríguez Larreta als Stadtchef, hat ein originelles Programm eingeführt, um jungen Menschen beider Geschlechter von 18 bis 24 Jahren den Zugang zu einem legalen Arbeitsplatz zu erleichtern. Die Arbeitsstatistik der Stadt hatte ergeben, dass bei einer gesamten Arbeitslosigkeit von 7,2% der aktiven Bevölkerung, der Koeffizient bei Menschen von 18 bis 24 Jahren auf 27% kletterte, und dann bei 25 bis 28 Jahren auf 9,9% zurückging. Außerdem arbeiten 60% der Jugendlichen schwarz. Sie sollen jetzt die Möglichkeit erhalten, auf eine legale Arbeit überzugehen.
Das Programm besteht in einer Subvention für Jugendliche der kritischen Altersgruppe, die ihren Wohnsitz in der Stadt haben, und von Unternehmen beschäftigt werden, die ebenfalls in der Stadt tätig sind, wobei kleine und mittlere Unternehmen (Pymes) Vorrang haben. Es ist ein rein lokales Programm.
Die Stadtregierung zahlt während eines Jahres eine Subvention, die bis zu einem Drittel des Nettolohnes deckt. Im ersten Halbjahr wird die volle Subvention gezahlt, im zweiten die Hälfte. Priorität erhalten Frauen vor Männern, und auch Personen, die im Süden der Stadt wohnen. Danach kommen die des Stadtzentrums und schließlich die der nördlichen Bezirke. Frauen, die in dem Kommunen 4, 7, 8 und 9 wohnen, und solche die in Armenvierteln (”villas”) wohnen, erhalten monatlich bis $ 38.940, was einem gesetzlichen Mindestlohn entspricht. Männer erhalten nur $ 31.152. Nach sechs Monaten wird der Betrag halbiert. Der Betrag sinkt bei denjenigen, die im Zentrum wohnen auf $ 25.913 bei Frauen und $ 21.805 bei Männern, und noch mehr bei denen, die in Nordbezirken ansässig sind.
Unternehmen, die ihre Belegschaft in den letzten 6 Monaten um über 15% verringert haben, sind vom Programm ausgeschlossen. Die Lohnsubvention wird direkt an den Arbeitnehmer und nicht an das Unternehmen gezahlt. Die Stadtregierung schätzt, dass das Programm um die $ 3 Mrd. beanspruchen wird, und das bis Ende Jahr 10.000 Jugendliche einen Arbeitsplatz erhalten.
Es handelt sich um eine interessante Initiative, die jetzt zeigen muss, ob und wie sie funktioniert. Denn das System ist recht kompliziert. Wenn das System erfolgreich ist, kann es als Modell für die Bundesregierung genommen werden, die sich bisher überhaupt nicht um die jugendliche Arbeitslosigkeit gekümmert hat. Arbeitsminister Claudio Moroni hat auch sonst keine Reformen zur Modernisierung des Arbeitsrechts eingeführt oder befürwortet. Moroni ist ein sehr passiver Minister, der für ein Amt zuständig ist, in dem enorm viel getan werden muss. Die Macri-Regierung hatte gleich zu Beginn ein Gesetzesprojekt zur Förderung der Beschäftigung von Jugendlichen im Kongress eingebracht, das nicht behandelt wurde, weil es die Opposition, die jetzt Regierung ist, nicht interessierte.
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